Wage den Tigersprung oder verteidige dich gegen ihn bei Bagh Chal, dem spannenden Strategiespiel aus Nepal! Beim Bagh Chal macht eine vierköpfige Tigerfamilie Jagd auf 20 Ziegen. Wer wird gewinnen?
- Spieltyp: Strategiespiel, Denkspiel, Kennerspiel, klassisches Brettspiel
- Alter: ca. ab 12
- Spieler: 2
- Dauer: ca. 20 – 40 Minuten
- Zubehör: Spielplan + 24 Spielfiguren (leicht selbst zu basteln!)
- Geforderte Fähigkeiten: Strategie, Taktik
- Spielziel: Für den Tiger-Spieler: mindestens 5 Ziegen fressen. Für den Ziegenspieler: alle Tiger bewegungsunfähig machen.
Bagh Chal – Darum geht’s
Bagh Chal (nepalesisch für “Tiger-Bewegung” oder Tigersprung) ist das Nationalspiel Nepals und wurde vermutlich von Ziegenhirten im Himalaya erfunden, denn das Thema des Spiels handelt von einem ihnen aus dem Alltag bekannten Kampf. Tiger versuchen eine Ziegenherde zu reißen und die Hirten mussten diese so gut es geht davor beschützen.
Bagh Chal ist dementsprechend ein sogenanntes asymmetrisches Spiel für zwei Spieler, die jeweils für eine Tigerfamilie und eine Ziegenherde stehen. Daher wird das Spiel im westlichen Kontext auch manchmal als ‚‚Tiger und Ziegen“ bezeichnet. Bei einem asymmetrischen Strategiepiel sind die Ausgangsbedingungen für die Spieler nicht gleich, wie zum Beispiel bei Dame oder Schach, sondern verschieden. Das betrifft beim Bagh Chal sowohl die Art und Anzahl der Figuren und ihre Zugregeln als auch das Ziel des Spiels und demnach die Gewinnstrategie.
Spieler A hat 4 Tiger als Figuren und sein Ziel ist es, mindestens 5 Ziegen zu reißen (oder eine andere vorher vereinbarte Anzahl. Spieler B ist sozusagen der Ziegenhirte und nennt eine Herde von 20 Ziegen sein eigen. Er gewinnt beim Bagh Chal, wenn er es schafft, alle 4 Tiger zu blockieren, bevor sie 5 Ziegen gefressen haben.
Spielplan und Figuren beim Bagh Chal
Bagh Chal wurde vermutlich ursprünglich mit kleinen Steinchen und auf einem auf dem Boden aufgemalten oder geritzten Spielpan gespielt. Es ist einfach, diesen Spielplan und die Figuren selbst zu basteln!
Der Spielplan besteht aus einem quadratischen Gitternetz aus 5 mal 5 Punkten. Diese werden durch senkrechte und waagerechte Linien verbunden, außerdem werden die äußeren Eckpunkte und die Mittelpunkt der Außenlinien durch Diagonalen verbunden.
Als Figuren für Bagh Chal benutzten die nepalesischen Hirten einfach zwei unterschiedliche Sorten Steine und dementsprechend kann man auch Münzen, Würfel, Dominos oder Murmeln nehmen oder die Figuren selber nach Lust und Laune basteln. Wer Freude an schön gestalteten Spielbrettern hat, findet allerdings selbstverständlich auch solche.
Tipp: Ein selbst gestaltetes Bagh Chal-Spiel für einen Freund, der gerne Brettspiele spielt, ist ein ganz besonderes persönliches Geschenk!
Bagh Chal – Das Spiel beginnt
Am Anfang befinden sich die 4 Tiger in den 4 äußeren Ecken des Spielplans, die Ziegen stehen dagegen überhaupt noch nicht auf dem Spielbrett. Wenn du in Form der Tiere gestaltete Spielfiguren besitzt, werden die Tiger so gesetzt, dass sie in die Mitte des Spielfelds blicken.
Der Spieler mit den Ziegen (Spieler B) beginnt immer beim Bagh Chal. Und zwar, indem er eine Ziege auf einen der freien Punkte setzt. Jetzt darf Spieler A einen seiner Tiger bewegen und zwar immer einen Schritt entlang der Verbindungslinien des Spielplans. Falls ein Tiger auf einem Feld direkt neben einer Ziege steht, darf er im nächsten Zug diese überspringen (ähnlich wie bei Dame) und hat sie damit gefressen. Folglich nimmt er sie vom Spielplan.
Spieler B, der Ziegenhirte, darf in den ersten 20 Zügen seine Ziegen nur auf das Spielfeld setzen. Erst danach darf er sie auch bewegen. Er kann aber eine bedrohte Ziege retten, in dem er in der Sprunglinie des Tigers eine weitere Ziege platziert, ihr also buchstäblich Rückendeckung gibt. Zwei hintereinander stehende Ziegen kann der Tiger nicht bezwingen!
Ist ein Tiger von einer doppelten Reihe Ziegen umstellt oder an den Rand des Spielfelds gedrängt, ist er bewegungsunfähig und demnach ausgeschaltet. Sind alle Tiger gebannt, hat der Ziegenhirte gewonnen. Reißen die Tiger vorher die vereinbarte Anzahl Ziegen, klassischerweise 5, hat er gewonnen.
Zugregeln beim Bagh Chal
Tiger können Ziegen nur in gerader Richtung überspringen und nur, wenn das Feld dahinter leer ist. Tiger können keine anderen Tiger überspringen. Kettensprünge (also über mehrere Ziegen) wie bei Dame sind nicht zulässig. Ziegen können nicht springen. Ziegen darf der Ziegenhirte erst auf dem Spielfeld bewegen, wenn alle gesetzt werden. Wird eine Ziege übersprungen / gefressen, wird sie vom Tiger-Spieler vom Spielfeld genommen und bei sich zur Seite gelegt. Sobald alle 20 Ziegen gesetzt wurden, sind für beide Spieler Züge unzulässig, die zur Wiederholung einer bereits passierten Figurenkonstellation führen. Vor Spielbeginn vereinbaren Ziegenhirte und Tiger-Spieler die Zahl der Ziegen, die die Raubkatzen für einen Sieg fressen müssen. Üblicherweise sind es 5.
Varianten des Bagh Chal
1. Tiger dürfen nicht rückwärts springen.
Für diese Variante müssen die Tigerspielsteine eine eindeutige Vorderseite haben, sozusagen ein Gesicht. Sie dürfen nun nur vorwärts oder seitwärts springen. Wenn sie nach links oder rechts springen, wird das Gesicht in die Sprungrichtung gedreht. Bei unterschiedlich starken Spielern bietet diese Regel einen Ausgleich der Spielstärken zugunsten des Ziegen-Spielers. Je nach der Position auf dem Spielplan, gibt es auch die Möglichkeiten diagonal vorwärts oder diagonal rückwärts zu springen. Daher sollte vorher vereinbart werden, ob Tigersprünge diagonal rückwärts zulässig sind oder nicht.
2. Sprungzwang für Tiger – Jede Möglichkeit, eine Ziege zu fressen, muss genutzt werden.
In der klassischen Form des Bagh Chal gibt es keinen Sprungzwang. Wollt ihr stattdessen mit der Regel spielen, dass der Tiger springen muss, wenn er kann, solltet ihr euch vor Spielbeginn darauf verständigen. Außerdem müsst ihr festlegen, welche Konsequenzen die Nicht-Einhaltung dieser Regel hat. Eine mögliche Konsequenz der Regelverletzung wäre zum Beispiel, dass ein anderer Zug des Tigerspielers zurückgenommen werden muss und er den Sprung ausführen muss. Oder er verliert den betreffenden Tiger sogar, ähnlich wie beim ‚‚Pusten“ beim Damespiel.
3. Rückzug nicht erlaubt
Für beide Spieler gilt: eine Spielfigur, darf nie auf den Punkt zurückziehen, auf dem sie im vorigen Zug des Spielers stand. Anders formuliert: ein Zug kann also nicht im darauffolgenden Zug rückgängig gemacht werden. Wir raten, dass diese Vereinbarung erst gilt, wenn alle Ziegen gesetzt wurden. Ebenso kann man festlegen, dass diese Regel außer Kraft tritt, wenn ein Rückwärtssprung zum Fressen einer Ziege führt.
Tipp: Der Ziegenhirte ist gegenüber dem Tiger strategisch leicht im Vorteil. Daher sollte bei zwei ungleichen Spielern der Unerfahrenere den Ziegenhirten spielen!
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Bildquelle Titelbild: Von Luiyo unter CC BY-SA 2.0