Wer findet zuerst den Spion? Ist die alles entscheidende Frage beim Brettspiel Agentenjagd, das mit einer App funktioniert.
Ein Brettspiel mit Smartphone-App? Sowas hatten wir bisher noch nie gespielt und das Konzept erregte sofort unser Interesse. Dazu noch zum Thema Agenten, was mich als alten James Bond-Fan sofort ansprach und hohe Erwartungen weckte.
Kann das neue Schmidt-Spiel diese auch erfüllen?
Hinweis: Der Verlag Schmidt Spiele hat uns netterweise ein Exemplar zur Besprechung zugesandt. Dieser Beitrag ist jedoch nicht bezahlt und gibt unsere unabhängige Meinung wieder.
Agentenjagd im Überblick
- Spieltyp: Denkspiel, Familienspiel
- Alter: ab 8 Jahren
- Spieler: 2 – 4 Spieler
- Dauer: ca. 20 Minuten
- Verlag: Schmidt Spiele
- Spielautor: Prospero Hall
- Erscheinungsjahr: 2018
- Spielziel: Als Geheimagent(in) um den ganzen Globus reisen, Hinweise sammeln und gegebenenfalls die anderen Spieler ausbremsen, um als Erster den gesuchten Spion zu finden und zu fangen.
So wird Agentenjagd gespielt
Das Spielbrett von AgentenjagdDas Spielmaterial besteht aus einem Spielbrett, das eine stilisierte Weltkarte zeigt, 4 Spielfiguren und Charakterkarten, die Agenten darstellen und einem Stoß von 60 Aktionskarten.
Ach ja und ganz wichtig: einem Smartphone. Dieses liegt allerdings leider nicht dem Spiel bei, das wäre auch zu schön. ?
Egal wie viele Spieler, man braucht also 1 Smartphone und muss auf diesem die (kostenlose) App Agentenjagd herunterladen. Diese führt einen fast von selbst durch das Spiel und man reicht das Smartphone während des Spiels von Spieler zu Spieler weiter.
Spielvorbereitung
Zu Beginn klappt man den Spielplan aus und legt daneben die 60 gut gemischten Aktionskarten als verdeckten Stapel hin. Jeder Spieler wählt sich nun einen Charakter und nimmt die entsprechende Charakterkarte und Figur an sich. Die Charakterkarte legt man vor sich hin und sie dient nur als Erinnerung, wer wer ist.
Nun installiert man die App „Agentenjagd“ auf einem Smartphone oder Tablet und wählt „Neues Spiel“. Dann muss man nur noch festlegen, welche Agenten mitspielen und ab jetzt leitet einen die App durch das Spiel.
Zuerst legt die App die Reihenfolge der Spieler fest und auf welchem Feld bzw. in welcher Stadt jeder Agent startet.
Spielablauf
Die App legt zu Beginn einer Partie Agentenjagd zufällig die Position des gesuchten Spions fest. Außerdem wird per Zufall jeweils ein Informant pro Kontinentn in einer Stadt platziert. Diese Figuren bewegen sich wärhend des Spiels nicht aus der jeweiligen Stadt, nur die Spieler reisen.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, kann er immer 2 Aktionen durchführen, für die er jeweils 2 Möglichkeiten hat:
- Reisen
- Aktionskarte ausspielen
Reihenfolge und Kombination der Aktionen kann man dabei frei wählen. Man darf also auch 2 mal reisen oder 2 Aktionskarten ausspielen. Wer will, darf auch auf die zweite Aktion verzichten, was manchmal Sinn macht.
Reisen
Um sich von einer Stadt in eine andere zu begeben, wählt man in der App das passende Verkehrsmittel. Grundsätzlich gibt es 4 Verkehrsmittel, nämlich Motorrad, Sportwagen, Helikopter und Flugzeug. Jede Verbindung zwischen 2 Städten kann immer nur mit einem dieser Verkehrsmittel bereist werden, auf dem Spielplan und in der App durch eine Symbolfarbe markiert. Hat man in der App bestätigt, kann man auch seine Spielfigur in die andere Stadt versetzen.
Statusbericht
Unabhängig von den 2 Aktionen kann man, wenn man an der Reihe ist auch jederzeit einen Statusbericht abrufen, der einem zeigt, in welchen Städten gerade alle beteiligten Agenten stehen. Dies ist hilfreich, wenn man sich vertan hat, z.B. die falsche Figur gezogen hat etc.
Die Aktionskarten
Wenn man einen Informanten gefunden hat, erhält man Aktionskarten. Der erste Spieler, der diesen Informanten (also z.B. den in Europa) gefunden hat, darf 4 Karten ziehen, der zweite 3 usw.
Diese Karten zieht man allerdings erst, wenn man den jeweiligen Kontinent verlässt! Auf diese Weise bekommen die anderen Spieler nicht mit, in welcher Stadt man den Informanten gefunden hat. Also: immer Pokerface bewahren! ?
Um eine Aktionskarte auszuspielen, gibt man den vierstelligen Code aus Kreisen und Kreuzen in die App ein. Die ausgespielte Karte legt man offen auf den Ablagestapel.
Es gibt 9 verschiedene Aktionskarten. Diese können einem wichtige Informationen oder andere Vorteile bringen. Auf jeder Karte steht kurz ihre Funktion zusammengefasst. Die App erklärt aber auch nochmal ausführlich, was passiert.
Beispiele für Aktionskarten:
„Suche nach dem Spion“ ⇒ man erfährt, wieviel Felde man vom Spion entfernt steht
„Flughafen sperren“ ⇒ eine Runde lang kann kein Spieler Flugzeuge oder Helikopter nutzen
Geheime Nachrichten
Am Ende jedes Zuges erhält man eine geheime Nachricht. Vor allem jetzt ist es wichtig, das Smartphone oder Tablet so zu halten, dass kein anderer mitlesen kann. In dieser Nachricht erfährt man immer, wie viele Felder man vom Informanten auf dem gleichen Kontinent entfernt steht.
Hat man in seinem Zug bestimmte Aktionskarten ausgespielt, erhält man außerdem noch weitere geheime Nachrichten, die meistens Hinweise auf den Aufenthaltsort des Spions geben.
Den Spion suchen und fangen
Die häufigste Aktionskarte heißt „Suche nach dem Spion“ (siehe oben). Mit Hilfe dieser und auch der Aktionskarten Hinweis auf den Spion und Abhören, kann man Rückschlüsse auf den Aufenthaltsort des Spions ziehen und sich diesem immer mehr nähern.
Spielende
Sobald man sich sicher ist, wo der Spion sich aufhält, reist man an diesen Ort. Dann wählt man in der App die Aktion „Spion fangen“. Liegt man richtig, hat man die Partie Agentenjagd gewonnen. Hat man sich aber geirrt, muss man nun eine Runde aussetzen
Bewertung und Fazit
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Die Idee zu Agentenjagd ist innovativ und es ist mal etwas anderes, beim Spielen eines Brettspiels mit einer App zu interagieren. Der größte Vorteil der App besteht darin, dass niemand schummeln kann um zu erfahren, wo sich der Spion aufhält. Die App wählt den Aufenthaltsort des Spions und den Startpunkt der Agenten immer neu, so erschöpfen sich die Möglichkeiten nie wie es bei einem Spiel ausschließlich mit Karten der Fall wäre.
Der Reiz des Spiels besteht eben genau darin, dass die App als allwissender unsichtbarer Strippenzieher in der Agenten-Zentrale die notwendigen Geheimbotschaften schickt um voran zu kommen. Wie ein echter Agent muss sich jeder die Botschaften merken, heimlich kombinieren, Städte ausschließen und versuchen, möglichst wenig zu verraten. Die anderen Spione schlafen nicht, sondern beobachten mit wachen Augen, wie sich die Spionfigur bewegt und welche Karten gezogen werden – Überwachen und beobachten und vielleicht sogar taktisch ablenken gehört zum Handwerkszeug eines erfolgreichen Agenten.
Gleichzeitig sorgt dies aber auch dafür, dass das Spiel nicht so kommunikativ ist, weil ein Spieler der am Zug ist, eben immer alleine aufs Smartphone schaut. Aber zugegeben, das ist eben auch Teil des Konzepts „Geheimagent“ und insofern passt es zum Thema des Spiels.
Das Spielmaterial ist ansprechend gestaltet, unser Spielbrett ließ sich anfangs leider nicht ganz platt machen, war also nicht ganz sauber verarbeitet.
Die App ist leicht zu bedienen, man sollte allerdings nicht vergessen, jede Entscheidung immer zu bestätigen. Da wir dies einmal vergaßen, waren wir plötzlich sehr verwirrt, weil wir einen Agenten schon vorgerückt hatten, während die App ihn noch an einem anderen Ort sah.
Insgesamt hatten wir definitiv Spaß beim Spielen und würden Agentenjagd vor allem Familien empfehlen.
Fazit
Kurzweiliges familientaugliches Kombinier-Spiel mit App, bei dem man als Geheimagent um den ganzen Globus jagt wie ein gewisser Brite mit Vorliebe zu gerührten Martinis und Aston Martin.
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