Kaffeetassen mit Koboldnasen, aufblasbare Pantoffeln, essbare String-Tangas oder potthässliche Krawatten – beim weihnachtlichen Geschenkspiel “Dirty Santa” geht es darum, sich die herrlich schrottigsten Dinge zu schenken und dann gegenseitig zu stehlen. Ein Fest!
Jeder kennt Wichteln, auf englisch als “Secret Santa” bekannt; es gibt davon zahlreiche Varianten vom ernstgemeinten Aussuchen eines Geschenks für eine Person, die man gezogen hat, übers Grünwichteln, bei dem man ausschließlich Pflanzen verschenkt, bis hin zum Schrottwichteln, bei dem an sich wertloser, aber möglichst witziger Plunder verschenkt wird.
Im angelsächsischen Raum ist eine Variante des Schrottwichtelns besonders beliebt, die den treffenden Namen “Dirty Santa”, also “schmutziger Weihnachtsmann” trägt. Dabei werden nicht nur möglichst absurde und nach gewöhnlichen Maßstäben unbrauchbare Gegenstände ausgetauscht, sondern man wird dabei sogar zum Dieb, stiehlt anderen ihr Geschenk um ihnen ein besonders unliebsames Geschenk zuzuspielen.
Die Sache mit den weißen Elefanten…
Andere gängige Namen des Spiels sind “Yankee Swap” (dt. “Ami-Tausch”) und “White Elephant Gift Exchange“, also frei übersetzt: der Austausch von weißen Elefanten als Geschenken.
Was es damit auf sich hat, klärt ein Blick in die fernöstliche Geschichte: Der König von Siam (heute Thailand) soll in früheren Zeiten Höflingen, die seinen Ärger hervorgerufen hatten, einen weißen Elefanten geschenkt haben. Oberflächlich betrachtet wurde dem Höfling mit dem Geschenk eines so seltenen Tieres dadurch eine große Ehre zuteil, doch in Wahrheit war die Pflege eine Elefanten so aufwendig, dass sie den Beschenkten mit großer Sicherheit finanziell ruinierte. Und ein Geschenk des Königs abzulehnen, kam natürlich nicht in Frage.
Scherzhaft werden in den USA daher Mitbringsel, die man am liebsten gleich in die Mülltonne werfen würde als “white elephant” bezeichnet. Wer sich die Regeln des “White Elephant Gift Exchange” bzw. “Dirty Santa” ausgedacht hat, ist leider nicht bekannt, doch ich bin mir fast sicher, dass es jemand mit einem ordentlichen Schalk im Nacken war. Denn hier geht es geradezu darum, die anderen Mitspieler mit den absurdesten, hässlichsten und unbrauchbarsten “weißen Elefanten” zu bedenken, die nur möglich sind. Ein Heidenspaß! ?
Dirty Santa – Die eisernen Regeln des fiesesten Weihnachtsspiels
Ok, ich geb’s gleich zu: eiserne Regeln gibt es bei Dirty Santa nicht. Vielmehr gibt es unzählige Varianten, ihr solltet euch einfach auf eine davon einigen. Wir haben Dirty Santa mit den folgenden Regeln gespielt und hatten fantastisch viel Spaß damit:
Grundregeln
- Jeder Teilnehmer des Spiels besorgt ein möglichst schrottiges Geschenk und verpackt es in Geschenkpapier. Dabei sollte möglichst nicht erkennbar sein, was sich in der Verpackung verbirgt. Im Vorfeld solltet ihr auf jeden Fall eine Preisspanne vereinbaren, optional auch ein Motto.
- Alle Geschenke werden an einer zentralen Stelle aufgeschichtet.
- Alle ziehen nun blind eine Nummer (es sollte so viele Zahlen wie Mitspieler geben) und setzen sich in dieser Reihenfolge im Kreis um den Geschenketisch.
- Der / die Spieler*in mit der Nr. 1 darf jetzt ein Geschenk vom Tisch nehmen, es auspacken und allen präsentieren. Da die Nr. 1 eine Sonderstellung hat, kann man diese auch einfach der / dem Gastgeber*in vergeben.
- Jede weitere Person darf nun entweder ein neues Geschenk vom Tisch nehmen oder jemand anderem ein Geschenk stehlen.
- Wer bestohlen wurde, darf nun ebenfalls ein Geschenk vom Tisch nehmen oder jemandem stehlen.
- Dabei kann man aber nicht das gerade entwendete Geschenk zurück stehlen!
- Falls es zu einer “Kette” von Diebstählen kommt, darf die 3. Person die bestohlen wurde, nicht mehr weiterstehlen, sondern muss ein Geschenk vom Tisch nehmen. Dann geht es mit der nächsten Nummer weiter.
- Wenn alle Spieler ein Geschenk haben beginnt die 2. Runde: zunächst darf die Person mit der Nr. 1 nun auch jemandem sein Geschenk stehlen.
- Das Opfer erhält dafür das Geschenk von Nr. 1, darf dieses aber nun seinerseits mit jemand tauschen, vorausgesetzt diejenige Person wurde noch nie bestohlen.
- Dirty Santa endet, wenn niemand mehr Geschenke stehlen kann oder möchte.
Optionale Zusatzregeln
- Ein Geschenk kann maximal 3 mal gestohlen werden, danach gehört es seinem letzten Dieb.
- Jede*r Spieler*in kann maximal 3 mal bestohlen werden und ist danach geschützt.
- Chaos-Wecker: Person Nr. 1 darf zu Beginn jeder Runde einen Wecker auf eine nur ihm bekannte Zeit stellen. Wenn er klingelt, müssen alle ihr Geschenk der Person links von sich weitergeben.
- Etc.
Ihr könnt “Dirty Santa” beliebig mit eigenen Regeln erweitern und euch dabei kreativ austoben. Allerdings empfehlen wir euch, es nicht zu kompliziert zu machen und vor allem beim ersten Mal einfach nur die Grundvariante zu spielen, um ein Gefühl für die Spieldynamik zu bekommen. 😉
Dirty Santa – 10 Geschenkideen direkt aus der Hölle
Der Spaß entsteht bei diesem Spiel zur Hälfte aus dem ständigen Hin und Her der Geschenke durch das Stehlen und Tauschen, zur anderen Hälfte aber aus der Originalität der Geschenke. Bei der Auswahl der Geschenke für Dirty Santa geht es darum etwas möglichst Witziges, Verrücktes oder einfach nur herrlich Schrottiges zu finden, das alle Kriterien richtig “guten schlechten Geschmacks” erfüllt.
Zur Inspiration haben wir hier mal eine kleine Liste* zusammengestellt… 😉
- Aufblasbare Pantoffel
- Essbare Unterwäsche
- Bullshit-Button
- Toilettenpapier mit Witzen
- Quacksalber-Kaugummis
Keine Produkte gefunden.
- Schweinsnasen-Tasse
- Mäusegulasch
Keine Produkte gefunden.
- Am A… vorbei – Der Knautsch-Buddha
- Hühnerfuß-Strümpfe
- Kitschige Elefanten-Figuren
Noch mehr Inspiration gefällig? Aber gerne doch: werft doch auch mal einen Blick auf unsere drei Listen mit Wichtelgeschenken!
Viel Vergnügen und weihnachtlichen Spaß beim “Dirty Santa”-Spielen!
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