Halloween ist nicht nur Anlass für geile Partys! Mit dem Fest des Schreckens verbinden sich jede Menge verrückter und schöner Halloween-Bräuche!
Halloween wird in Deutschland erst seit knapp 20 Jahren gefeiert und ist bei Kindern wie Erwachsenen heute schon unglaublich beliebt. Die große Popularität die Halloween mittlerweile bei uns hat, bestätigt: Ein Gruselfest der Geister und Gespenster hat uns hierzulande eben noch gefehlt!
Aber wo kommt Halloween eigentlich her? Ich schätze mal, die meisten von euch werden jetzt sagen: natürlich aus den USA! Tatsächlich wurde Halloween wie wir es kennen aus Amerika importiert und die meisten Halloween-Bräuche die man in Deutschland kennt und pflegt stammen auch daher.
Der Ursprung des Festes liegt aber in Europa – in Irland: die Kelten feierten 4 große Feste im Jahr, die ihre 4 Jahreszeiten einläuteten. Samhain leitete dabei die dunkle Jahreszeit ein und war das Fest der Toten. Nach der Vorstellung der Druiden – der Priester der Kelten – öffneten sich in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November die Schleusen zur Anderswelt, dem Schattenreich, indem die Toten wohnen, ebenso wie allerlei mystische Kreaturen.
Viele der alten keltischen Bräuche wurden nach der Christianisierung Europas einfach adaptiert und abgewandelt. Aus Samhain wurden gleich 2 Feste: das kirchliche Allerheiligen (engl.: All Hallows’ Day), an dem man der Toten gedenkt. Und am Abend zuvor, dem All Hallows’ Eve(!), aus dem sich Halloween entwickelte wurde es Brauch, die bösen Geister zu vertreiben, indem die Menschen sich als Geister verkleideten. So hoffte man, die Geister würden die Menschen für ihresgleichen halten und sie in Ruhe lassen.
Aber das Verkleiden ist längst nicht der einzige Brauch an Halloween. Das Fest wurde von irischen Einwanderern in die USA gebracht und verbreitete sich von dort in der ganzen Welt, wo es sich teilweise wieder mit einheimischen Traditionen vermischt. So gibt es heute irische, amerikanische, deutsche und sogar mexikanische Halloween-Bräuche! Hier stellen wir einige der schönsten, skurrilsten und verrücktesten Halloween-Bräuche vor, von denen es sich lohnt einige nachzuahmen. 😉
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13 Halloween-Bräuche, die es sich lohnt auszuprobieren
Keltisch-irische Halloween-Bräuche
Bonfire
Die alten Kelten waren überzeugt davon, dass böse Geister vor allem eines fürchten: Feuer! Dementsprechend zündeten sie auf Hügeln und Anhöhen riesige Feuer an um die sie als Geister maskiert tanzten und feierten.
Snap Apple – Traditionelles Äpfelschnappen
Apple Bobbing oder Snap Apple ist in angelsächsischen Ländern einer der beliebtesten Halloween-Bräuche. Dafür füllt man eine große Schüssel mit Wasser und lässt Äpfel darin schwimmen. Spieler müssen sich jetzt darüber beugen und mit dem Mund einen der Äpfel schnappen und herausheben, während sie die Hände hinterm Rücken verbunden haben. Früher wurde das Spiel als regelrechter Wettkampf abgehalten, denn man glaubte, wer zuerst einen Apfel zu fassen kriegt, findet als Erster seine große Liebe.
Jack O’ Lantern und die Kürbis-Laternen
Ein ausgehöhlter Kürbis mit Gesicht ist wohl das ikonischste Motiv für Halloween. Der Brauch, an Halloween dämonische Fratzen in Rüben oder Kürbisse zu schnitzen und sie als Laterne zu nutzen geht auf die irische Legende von Jack O’ Lantern zurück.
Jack Oldfield war der Sage nach ein geiziger Schmied und Dieb, der sogar den Teufel austrickste und vorübergehend gefangen hielt, als der ihn holen wollte. Er ließ den Teufel erst frei, nachdem dieser Jack versprochen hatte, ihn nie in de Hölle zu holen. Da Jack aber viel zu sündhaft war, wurde ihm, als er starb, auch der Zutritt zum Himmel verwehrt. So konnte seine Seele nirgendwo hin und war dazu verdammt, rastlos auf Erden umher zu ziehen. Aus Spott warf ihm der Teufel eine glühende Kohle aus der Hölle zu, die niemals verlöscht. Jack höhlte eine Rübe aus, platzierte die Kohle darin und zieht seither mit dieser Laterne über die Erde.
Auf den britischen Inseln hat sich daraus der Brauch entwickelt, für Halloween Rübenlaternen mit scheußlichen Fratzen aufzustellen, die andere Geister abschrecken sollen. In Amerika wurde dies dann mit Kürbissen gemacht, die dort leichter zu bekommen waren. Heute ist es auch sehr beliebt, Wettbewerbe im Kürbis-Schnitzen abzuhalten.
Trick or Treat
Der wohl bekannteste amerikanische Brauch an Halloween ist, verkleidet von Tür zu Tür zu ziehen und um Süßigkeiten zu betteln und Streiche anzudrohen wenn sie nichts bekommen. Heute machen das hauptsächlich Kinder. Aber ursprünglich waren es arme Menschen, die am Vorabend von Allerheiligen von haus zu Haus zogen und um eine milde Gabe oder etwas zu essen baten. In Irland und den USA hat es sich parallel zum Kinderbrauch Trick or Treat als Tradition erhalten an Halloween etwas für wohltätige Zwecke zu spenden.
Hop-Tu-Naa – So feiert die Isle of Man Halloween
Auf der Isle of Man im irischen Ozean heißt Halloween Hop-Tu-Naa und wird entsprechend dem keltischen Kalender als eigentliches Neujahr gefeiert. Auch hier ist es üblich, dass sich die Kinder verkleiden und durch die Straßen ziehen. Allerdings fordern sie nicht einfach trick or treat (engl.: Süßes oder Saures), wie in Amerika, sondern laufen mit Rübenlaternen umher und singen an jeder Haustür typische Hop-Tu-Naa-Lieder auf Manx, der alten keltischen Sprache der Insel. Somit erinnert dieser Brauch stark an das St. Martinssingen in Deutschland am 11. November.
Halloween-Orakel
Auf der Isle of Man, aber auch in den anderen keltisch geprägten Ländern wie Irland und Schottland gibt es viele Halloween-Bräuche, die dazu dienen die Zukunft vorherzusagen. Darin spiegelt sich auch die Rolle des Festes als keltisches Neujahr wieder.
Auf Man wird traditionell in der Nacht zuletzt das Herd oder Kaminfeuer ausgedrückt. Dann versucht man in der Asche einen Fußabdruck zu entdecken – weist der Fuß in Richtung Haustür ist das ein schlechtes Omen: jemand in diesem Haus wird im neuen Jahr sterben. Weist der Fußabdruck aber ins Innere, verheißt er die Geburt eines Kindes.
Viele Halloween-Orakel drehen sich um die Frage, wer als Nächster heiraten wird. In Irland wird zu Halloween ein spezieller Früchtekuchen gebacken und in den Teig ein Ring gegeben. Wer das Stück mit dem Ring erwischt, kommt sehr bald unter die Haube!
Das Nussorakel
Ein weiteres, vor allem in Schottland und Nordengland beliebtes Orakel zu Halloween ist das Nussorakel. In manchen Gegenden wird Halloween sogar als Nut-Crack-Night bezeichnet. Der Brauch sieht vor, dass ein junger Mann mehrere Nüsse mit den Namen der (natürlich zahlreichen) als Braut in Frage kommenden Frauen beschriftet. Dann wirft er die Nüsse ins Feuer. Die Nuss die am hellsten brennt und im Feuer aufspringt, verrät, wer für ihn die Richtige ist. Natürlich funktioniert das Nussorakel auch mit vertauschten Geschlechtern.
Für bereits bestehende Pärchen gibt es auch eine Variante des Orakels: beide legen je eine Nuss ins Feuer. Je nachdem ob die Nüsse langsam verbrennen oder laut explodieren wird die Zukunft des Paars ausgedeutet. Was das nun konkret zu bedeuten hat, findet ihr am Besten selbst heraus… 😉
US-amerikanische Halloween-Bräuche
Die meisten amerikanischen Halloween-Bräuche sind Abwandlungen des irischen Brauchtums. Zum Beispiel benutzen die Amerikaner die ikonischen Kürbisse für ihre Laternen, einfach deswegen weil sie dort lange Zeit viel einfacher zu bekommen waren als Rüben. Einige skurrile Eigenheiten haben die Amerikaner dem Fest aber hinzugefügt.
Grußkarten zu Halloween
So verrückt es klingt: die Amis schicken zu Halloween sogar Grußkarten an Freunde und Verwandte, so wie wir das zu Weihnachten tun.
Die Hexen von Salem – Amerika und der Hexenkult
Während Halloween in Irland hauptsächlich mit den Geistern der Toten verbunden ist, haben die Amerikaner es auch zum Hexenfest schlechthin stilisiert. Ähnlich wie die deutschen Sagen um die Walpurgisnacht, glaubten einige, dass sich an Halloween alle Hexen versammeln und Unheil stiften.
Heute wird das natürlich ironisch zelebriert: Hexen gehören zu den beliebtesten Halloween-Motiven als Kostüm oder Deko und es gibt sogar große Hexenumzüge und Hexenpartys. Das Zentrum dieses modernen Hexenkults ist natürlich Salem (Massachusetts), wo 1692 die berühmt-berüchtigten Hexenprozesse stattfanden.
Hell Houses – Was evangelikale Christen aus Halloween machen…
Während viele der fundamentalistischen Christen in den USA Halloween ganz und gar verdammen – als heidnisches oder gar satanisches Fest! – machen sich andere die Popularität von Halloween als Steilvorlage für Propaganda zu nutze. Rund um Halloween stellen evangelikale Christen sogenannte Hell Houses auf, die quasi als Gegenmittel zum teuflischen Halloween vor allem Kindern und Jugendlichen Angst vor der Hölle machen sollen.
In zum Teil drastischen Inszenierungen werden den Heranwachsenden dabei schwerwiegende Sünden (z.B. außerehelicher Geschlechtsverkehr, Abtreibung, Homosexualität, Alkohol- und Drogenkonsum etc.) und ihre vermeintlichen Bestrafungen in der Hölle, vorgespielt. Hell Houses sind selbst unter evangelikalen Christen umstritten und ein skurriler Anti-Halloween-Brauch, auf den wir in Deutschand gut verzichten können. 😉
Deutsche Halloween-Bräuche
Rübengeister – die deutsche Jack o’Lantern
In einigen Regionen Deutschlands gibt es den traditionellen Herbstbrauch in Rüben Fratzen zu schneiden und – wie der Jack o’Lantern als Laternen zu verwenden – und das lange bevor Hallloween hierzulande bekannt war. Im bayrischen Schwaben und Baden-Württenberg ziehen die Kinder los zum Riabagoaschtern – dem Rübengeistern. Sie tragen Sprüche oder kurze Lieder vor und bitten dafür um eine Gabe. Im Unterschied zum amerikanischen Trick or Treat sind die Kinder dabei aber nicht verkleidet und spielen keine Streiche.
Auch im Saarland, Ostfriedland, Thüringen und anderen Regionen Deutschlands gibt es die Tradition, Futter- oder Zuckerrüben mit Gesichtern zu versehen und mit ihnen durchs Dorf zu ziehen oder sie in die Gärten der Nachbarn zu stellen mit der Bitte um etwas zum Naschen.
Interessante Infos zum Rübengeistern und eine Anleitung zum Basteln einer Rübengeister-Laterne findest du hier.
Día de Muertos – Mexikanische Halloween-Bräuche
Der Tag der Toten – mexikanisches Volksfest
Der Tag der Toten – er ist einer der wichtigsten mexikanischen Feiertage und wird in Mexiko auf einzigartige Weise gefeiert. Am 31.10., dem Gedenktag für die Verstorbenen, kommen die Toten aus dem Jenseits und feiern bis zum 2.11. ein fröhliches Fest mit den Lebenden.
In den Geschäften, den blumengeschmückten Straßen, die den Toten den Weg zu den Wohnungen ihrer Lieben weisen, den Friedhöfen und Wohnungen ist der Tod so präsent wie nie – mit Skeletten und Totenschädeln, die den Tod in Alltagssituationen darstellen. In jedem Haus und auf den Plätzen stehen Totenaltäre mit Speisen, Getränken und Errinnerungsstücken an die Toten. Dort stärken sich die Verstorbenen.
Die Lebenden feiern ein rauschendes Fest und verabschieden die Toten am 2. November auf dem Friedhof mit Tanz, Musik und mitgebrachten Speisen. Um Punkt Mitternacht ist das Fest vorbei – denn dann sind die Toten ins Jenseits zurück gekehrt!
Schädel aus Zucker und Gräber zum Naschen
Totenbrot, Totenschädel und Gräber als Naschwerk? Was für uns makaber klingt ist beim mexikanischen Totenfest fester Bestandteil des Brauchtums. Die bunt verzierten Totenschädel aus Zucker haben den Namen des Verstorbenen auf der Stirn und tragen den klangvollen Namen Calavera de Dulce.
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