Eiersuche, Schokohase, Osterstrauch – klar, kennt man alles. Aber was gibt es weltweit eigentlich noch für Osterbräuche? Und woher kommen die eigentlich und was bedeuten sie?
Ostern ist ein Fest, in dem sich verschiedenste kulturelle Traditionen überschneiden und treffen. Nach rein christlicher Betrachtungsweise feiert man an Ostern die Auferstehung Jesu Christi. Aber was hat das mit bunten Eiern und Hasen zu tun?
Richtig geraten: erstmal gar nichts. Denn viele gängige Osterbräuche stammen noch aus heidnischer Zeit und wurden nach der Christianisierung Europas einfach beibehalten. Sogar der Name Ostern stammt vermutlich von der germanischen Frühlingsgöttin Eostrae.
Und hier zeichnet sich schon der gemeinsame Nenner aller Osterbräuche ab: im Kern ist Ostern ein Frühlingsfest und die Osterbräuche drehen sich alle in der ein oder anderen Form darum, den Frühling zu begrüßen und zu feiern. Und da schließt sich sogar der Kreis zum Motiv der Auferstehung, denn was ist der Frühling anderes als die Auferstehung der Natur?
10 Osterbräuche aus aller Welt
Wir haben uns dieses Jahr gefragt, was es eigentlich außer den bei uns bekannten Bräuchen wie Ostereier färben noch so für Osterbräuche in der weiten Welt gibt. Herausgekommen ist eine kleine Liste mit 10 Osterbräuchen.
Manche ähneln unseren, einige kommen uns erstmal ziemlich fremd vor, aber allesamt sind es Bräuche, die wir besonders schön oder besonders interessant finden. Aber lest selbst… 😉
1. Der Osterhase und die Ostereier – Deutschland
Die heutzutage in der ganzen Welt bekannte Vorstellung, dass zu Ostern ein Hase vorbeikommt und (bunte) Eier versteckt, stammt wohl tatsächlich ursprünglich aus dem deutschsprachigen Raum und wird schriftlich erstmals 1682 in einer medizinischen Doktorarbeit mit dem schönen Titel “De ovis paschalibus – von Oster-Eyern” erwähnt.
Fun Fact: In einigen Gegenden soll zu Ostern der Hahn, der Storch oder sogar der Fuchs die Eier gebracht haben. Doch nach und nach setzte sich der Hase als Ostertier durch.
Wie der Brauch des Ostereierversteckens und die Vorstellung vom Osterhasen ursprünglich entstanden sind, verliert sich aber im Dunkel der Geschichte. Seis drum, Millionen Kinder in aller Welt freuen sich noch heute an der Ostereiersuche, zumal die Eier mittlerweile meist aus Schokolade sind.
2. Eierduelle vor der Kirche – Bulgarien
Wie in weiten Teilen Europas, färbt man auch in Bulgarien zu Ostern Eier bunt, traditionellerweise mit natürlichen Farben. Das man sich damit aber am Ostersonntag regelrechte Duelle liefert ist typisch bulgarisch. Jeder bringt ein gefärbtes Ei mit zum Kirchgang und nach dem Gottesdienst werden vor der Kirche die Eier aneinander geschlagen. Wessen mitgebrachtes Ei bis zuletzt heil blieb dem soll dem Brauch nach besonderes Glück zuteil werden.
3. Der Oster-Bilby kommt – Australien
Vor Ankunft der Europäer gab es in Australien keine Hasen und Kaninchen. Als diese dann eingeführt wurden, brachten sie das australisch Ökosystem völlig aus dem Gleichgewicht und es gab eine riesige Kaninchenplage. Seit dieser Zeit ist man Australien nicht so gut auf Hasen zu sprechen und hat kurzerhand ein heimisches Beuteltier, den Bilby zum Ostertier gemacht. Diversity rules!
4. Geheime Narrenbriefe – Dänemark
In Dänemark ist es üblich, dass jedes Kind einer Familie sogenannten Gækkebrev , also einen “Narrenbrief” schreibt, der ausgeschnitten verziert und mit einem rätselhaften Vers beschriftet wird. Die Eltern erhalten diese Briefe und scheitern (natürlich aus Prinzip) daran, herauszufinden, wer welchen dieser Briefe geschrieben hat. Damit die Absender sich zu erkennen geben, müssen die Eltern ihnen ein Schoko-Ei (oder auch mehrere) bieten.
5. Hexen mit Birkenruten – Finnland
Die Zeit zwischen Karfreitag, also dem Todestag Jesu und Ostersonntag, dem Tag seiner Auferstehung gilt als Trauerzeit. Beendet wird sie am Ostersonntag durch eine Flut von verkleideten kleinen Osterhexen, die durch die Straßen ziehen und ordentlich Krach machen.
6. Beerdigung der Heeringen – Irland
Mit farbenfrohen Umzügen und dem “Beerdigen” von Heringen in kleinen Kuhlen, zelebrieren die Iren Ostern. Das soll das Ende der Fastenzeit symbolisieren, während der nur Fisch und kein Fleisch gegessen werden durfte.
7. Gigantischer Blumenteppich – Guatemala
In Mittelamerika verbinden sich die christlichen Traditionen oft mit einheimischen Riten. So auch in Guatemala, wo sich noch viele Bräuche der Maya in modifizierter Form erhalten haben.
Ein besonders schöner ist, dass an Ostern in den Städten riesige Blumenteppiche zu sehen sind. Auf mehr als 2 km Länge ordnen Jugendliche bunte Blüten zu kunstvollen Ornamenten und Mustern der Mayakultur an.
8. Osterschaukel gegen Mücken – Lettland
Kaum ist der Frühling da, sind es auch die Mücken. Das gilt zumindest in Lettland. Und um sich davor zu schützen, schaukelt man gemeinsam in eigens dafür gebauten Osterschaukeln, die hinterher verbrannt werden. Nur dann funktioniert der Zauber und man ist dieses Jahr gegen Mückenstiche geschützt! Mehr oder weniger…
9. Brennende Teufel– Mexiko
Während es bei uns eher zur Karnevalszeit üblich ist, mit großen Pappmaché-Figuren von Politikern dieselbigen aufs Korn zu nehmen, wird in Mexiko an Ostern die Rache an Politikern zelebriert. Ursprünglich wurde da nur der Teufel in Form einer Pappmaché-Figur verbrannt, doch mittlerweile ist es eine ganze Schar von Teufeln: unbeliebten Politikern nämlich, die in Flammen aufgehen. Solangs nur Pappe ist…
10. Das härteste Ei gewinnt – England
Zum Abschluss geht’s nochmal ums EI. In England werden beim sogenannten Egg-Shakling alle Namen der Kinder einer Familie auf rohe Eier geschrieben. Diese werden dann in ein Sieb oder eine Schüssel gegeben und dann solange geschüttelt, bis nur noch ein heiles Ei übrig ist. Wessen Name darauf steht, erhält einen Preis.
Ein allseits beliebter Brauch zu Ostern ist es auch, passende Osterdeko zu basteln. Wo du schonmal hier bist, stöbere doch noch ein bisschen in unseren Osterbastelideen. 😉
Bei Greatime kannst du außerdem ganz allgemein nach Osterideen suchen oder unabhängig von der Jahreszeit nach Aktivitäten mit Freunden, Aktivitäten mit Kindern oder mit dem Partner stöbern.
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