Schwimmen, Schnorcheln, Parasailing, im Urlaub immer auf direktem Pool- oder Meerzugang bestehen… Eigentlich alles Dinge, die mich, eine ehemalige Leistungsschwimmerin, gut beschreiben. Warum ich bisher noch keinen Tauchkurs gemacht habe, frage ich mich selber.
Schon als Kind hat mein Vater sich über mich lustig gemacht und angemerkt, dass ich im Urlaub mehr mit dem Kopf unter Wasser wäre als über Wasser. Um dieses Versäumnis in meinem Wasserleben möglichst schnell aufzuholen habe ich einen Schnuppertauchkurs gemacht. Warum sich das definitiv lohnt, erfahrt ihr hier in meinem Erlebnisbericht!
Mit dem festen Vorhaben endlich tauchen zu lernen, galt es noch eine Hürde zu nehmen: Meinen Freund vom Mitmachen zu überzeugen. Um wirklich sicher zu sein, dass das auch was für uns ist, wollten wir erst mal einen Schnuppertauchkurs machen. Um dafür nicht allzu weit zu fahren haben wir (Berliner) uns entschieden, am Helenesee in Brandenburg zu campen und an der dortigen Tauchschule an einem Schnuppertauchkurs teilzunehmen.
Morgens um 10:00 waren wir dann also mit dem Mann verabredet, der uns in den nächsten 2,5 Stunden in die Welt des Tauchens einführen sollte. Er teilte uns mit, dass die Sicht unter Wasser im Moment noch etwas bescheiden sei und wir nur ca. 1,5 Meter weit schauen könnten. Da wir allerdings im Helenesee sowieso kein zweites Great Barrier Reef vermutet hatten und es uns erstmal nicht um die Unterwasserschönheit, sondern ums Taucherlebnis selbst ging, fanden wir das nicht besonders problematisch.
Doch bevor die Einführung starten sollte, mussten wir erst mal einen Fragebogen ausfüllen. In diesem wurde abgefragt, ob wir Erkrankungen haben, ob wir in irgendeiner Art und Weise in diesem Moment durch Medikamente oder Alkohol beeinträchtigt sind und ob wir bestehende Probleme beim Druckausgleich haben. Wir haben den Fragebogen zur vollsten Zufriedenheit des Tauchlehrers ausgefüllt und konnten so mit der Einführung starten. ?
Schnuppertauchkurs – Erste Lektion: die Kommunikation unter Wasser
Unser Kurs bestand tatsächlich nur aus uns beiden und unser Tauchlehrer begann auch direkt mit der Erklärung der Kommunikationszeichen unter Wasser. Zwar würde man sich im Notfall bestimmt auch mit irgendwelchen Fingerzeichen miteinander verständigen können, doch ist es definitiv von Vorteil, wenn man als angehender Taucher direkt alles so lernt, dass man auch in anderen Ländern ohne Probleme unter Wasser verstanden wird.
Nachdem wir also das Kommunizieren gelernt hatten (was als Paar ja ohnehin nie verkehrt ist), wurde uns das Atemgerät gezeigt und uns auch prompt auf den Rücken gesetzt. Die Flasche sieht schwer aus – und ist es auch! Denn zusätzlich zur Flasche befinden sich auch noch Gewichte im Tauchrucksack. Die sind wichtig um problemlos auf die gewünschte Tiefe zu kommen. Nachdem uns dann auch noch Atemgerät, die Funktionsweise des Höhenmessers und die Kunst des Druckausgleichs unter Wasser erklärt wurde, musste nur noch der richtige Neoprenanzug gefunden werden.
„Nur noch“ ist in diesem Fall allerdings leicht untertrieben. Ich hatte zwar schon öfters einen an, aber das letzte Mal beim Eisschnorcheln auf Island und da scheinen andere Größen gegolten zu haben. Nachdem wir dann aber nach einigen Anproben endlich die richtigen Anzüge gefunden hatten, hieß es auch schon: Flasche auf, runter zum Strand, ab in die Wellen und Kopf unter Wasser!
Hurra – Ab ins Wasser!
Obwohl wir nur zu zweit den Schnuppertauchkurs gemacht haben, war es für unseren Tauchlehrer ganz wichtig, dass er immer nur mit einem von uns ins Wasser ging. Und ich durfte die Erste sein. (Schließlich hatte ich das Tauchabenteuer ja auch meinem Freund eingebrockt.) Auf los ging’s los!.
Mit Neoprenanzug und Tauchflasche auf dem Rücken ins Wasser zu gehen – das ist erstmal ziemlich ungewohnt. Doch fühlte ich mich nach wenigen Augenblicken bereits ziemlich wohl in meiner zweiten Haut. Der Tauchlehrer half mir dann noch die Flossen und die Taucherbrille aufzuziehen und schon starteten wir mit der ersten Unterwasserübung.
Nur knapp mit dem Kopf unter Wasser sollte getestet werden, ob das Atmen mit der Taucherausrüstung funktioniert. Als ich das nach kurzer Zeit bestätigte, konnte es dann richtig losgehen. Langsam wurde ich unter Wasser gedrückt, wie schnell wir tiefer gingen konnte ich gar nicht richtig einordnen, nur durch den aufkommenden Druck in meinen Ohren hatte ich eine vage Vorstellung.
Der Tauchlehrer hatte uns vorher erklärt, sobald er uns loslässt, sollten wir anfangen mit den Flossen zu schwimmen und „einfach tauchen“. Ah ja, gesagt, getan! Und sobald er mich dann auch nicht mehr in eine Richtung schob, fing ich auch sofort damit an, „einfach zu tauchen“. Prompt kam die erste Reaktion meines Tauchlehrers.
Er fing an mir mit der Faust auf mein Bein zu klopfen – sein Zeichen für: „Du bist viel zu schnell, mach mal langsamer“. Wahrscheinlich war ich so voller Vorfreude, dass ich gar nicht zu bremsen war. Aber auf sein Zeichen hin habe ich mein Tempo gleich gedrosselt und konnte dann das Tauchen in vollen Zügen genießen, denn darum sollte es ja schließlich bei diesem Schnuppertauchkurs gehen.
Die Zeit verging viel zu schnell
Der Helenesee bei Berlin kann Tiefen bis zu 60 Metern aufweisen – ich bin immerhin 5 Meter tief getaucht! Leider war die Sicht tatsächlich relativ eingeschränkt, da einige Tage vorher Unwetter waren und der aufgewirbelte Staub sich noch nicht gelegt hatte. Doch das war mir egal – ich hatte großen Spaß, einfach das Tauchen als solches ausprobieren zu können. Zwischendurch kämpfte ich zwar mit gefühlten Unmengen an Wasser in meiner Taucherbrille, aber trotz allem überwog die Freude an dieser tollen Erfahrung.
Mir sind auch verschiedene Fische vor die Taucherbrille gekommen und – wohl eins der Highlights im flachen Gewässer der Helenesees – versenkte alte DDR-Fitnessgeräte eines ehemaligen Trimm-Dich-Pfades. Für mich in diesem Moment fast so gut wie das Wrack der Titanic!
Hier übrigens ein Tauchvideo von YouTube eines anderen Tauchers im Helenesee:
Während ich selbstvergessen vor mich hin tauchte, wurde ich dann irgendwann aus meinen Tauch-Träumereien gerissen und der Tauchlehrer machte mir klar, dass es Zeit ist, wieder aufzutauchen. 20 Minuten habe ich unter Wasser verbracht – und die kamen mir vor wie gerade einmal 5 Minuten und sind einfach viel zu schnell vergangen.
Nach diesem Schnuppertauchkurs bin ich vollends davon überzeugt bald einen Tauchschein zu machen. Der Kurs hat mir die grundlegenden Regeln des Tauchens erklärt. Ich konnte in meinem eigenen, selbst bestimmten Tempo tauchen und konnte dies vor allem alleine machen und musste mich nicht an andere Personen anpassen oder Angst haben einen Fehler zu machen. Dadurch, dass der Tauchlehrer immer an meiner Seite war, habe ich mich auch sehr sicher gefühlt und hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir irgendwas passieren könnte.
Tauchschein – ich komme! ?
Ein Gastbeitrag von Fiona Messal
Anmerkung der Redaktion:
Dieser schöne Erlebnisbericht war der erste (aber hoffentlich nicht letzte) Gastbeitrag von Fiona. Wenn du, geschätzte Leserin oder geschätzter Leser auch etwas tolles über ein Freizeiterlebnis, kreativ oder ähnliche Themen zu berichten hast – wir freuen uns über neue Gastautoren mit guten Ideen und kreativer Schreibe. Also trau dich und melde dich einfach über unser Kontaktformular.
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