Freundschaft gehört zweifellos zu den wichtigsten Dingen im Leben, da wird mir sicher niemand widersprechen, oder? Aber warum ist Freundschaft so wichtig? 10 Antworten – und mein Plädoyer für Freundschaft.
Stell dir vor, du lernst einen Menschen kennen, den du auf Anhieb magst – und er erzählt dir, er habe keine Freunde. Also vielleicht durchaus Bekannte, Kumpels, Leute zum Abhängen, aber keine echten Freunde. Unvorstellbar, oder? Für mich gibt es kaum eine schlimmere Vorstellung, als wahre Freundschaft nicht zu kennen und auf eine der großartigsten Dinge zu verzichten, die das Leben schön macht.
Aber warum ist das so? Warum ist Freundschaft uns eigentlich so wichtig? Ich würde sogar sagen, heute ist uns Freundschaft wichtiger denn je – denn sie ist selten geworden und kostbar, in einer Welt auf der Überholspur. Zwischen Arbeitsstress, Schulstress, Freizeitstress, Familie, Liebe und den Verschnaufpausen dazwischen ist Zeit wertvoll geworden. Und Zeit ist das wichtigste um eine Freundschaft aufzubauen, auszubauen und zu pflegen. Ob Verbündeter, Seelenverwandter oder Vertrauter – wahre Freunde braucht jeder Mensch um glücklich zu sein. Und das sind meine 10 steilen Thesen, wieso das so ist.
1. Die Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz
Das wichtigste zuerst. Wir alle sehnen uns nach Liebe, nach einem Menschen der immer für einen da ist und der einen – ja – bedingungslos liebt. Was quatscht sie da von Liebe? Ich denke hier geht’s um Freundschaft! denkst du vielleicht. Aber Liebe und Freundschaft sind eng miteinander verknüpft für mich. Denn ein wahrer Freund kennt einen in- und auswendig und lässt einen nie im Stich. Er akzeptiert einen so wie man ist, bei ihm kann man voll und ganz man selbst sein und vertraut ihm. Und das ist nicht nur ein wunderbares Gefühl, sondern gibt auch Sicherheit – denn mit einem wahren Freund an der Seite ist man nie wieder alleine.
2. Engelchen & Teufelchen – Wir wollen geliebt werden wie wir sind
Ein wahrer Freund kennt unsere Schattenseiten, schwachen Momente, schlechten Gewohnheiten und Versäumnisse – und steht zu einem. Denn in jedem von uns steckt nicht nur ein Engelchen sondern auch ein Teufelchen. Man macht Fehler, das ist ganz normal. Und hier sind wir wieder bei der Liebe. Während wir von unserem Partner meist als idealisierte Version von uns selbst geliebt werden wollen und unsere schwarzen Gedanken, all das was wir selbst an uns nicht besonders berauschend finden vor ihm verbergen, können wir bei einem wahren Freund sein wie wir sind. Ohne Angst haben zu müssen, dass er einen am nächsten Tag anders sieht. Ein wahrer Freund liebt einen so, wie man ist. (Was nicht heißt, dass Freunde sich nicht auch mal gegenseitig ordentlich den Kopf waschen dürfen, siehe Punkt 5…)
3. Wir brauchen Verbündete
Job, Geld, Beziehung, die täglichen Sorgen und Ängste – sie sind tägliche Begleiter und machen ein Großteil unseres Lebens aus. Und das alles kann von einem Tag auf den anderen wegbrechen oder zum Problem werden, das uns belastet. Im Leben ist fast nichts sicher – und das macht Verbündete, die uns zur Seite stehen, für uns da sind und uns auffangen so wichtig. In einer guten Freundschaft ist man immer füreinander da. Ein wahrer Freund ist der Verbündete, dem wir bedingungslos vertrauen, der uns niemals alleine lässt und der einen niemals im Stich lässt.
4. Immer ein offenes Ohr für unser Glück… und unsere Nöte
Geteiltes Glück ist doppeltes Glück und geteiltes Leid ist halbes Leid. Wenn man frisch verliebt ist, teilt man dieses Glück sofort mit dem Freund, der einem am wichtigsten ist – oder der einen am besten versteht. Und irgendwie wird es beim Erzählen noch viel besser wenn der andere sich mit einem freut.
Bei Kummer und Nöten hat ein wahrer Freund ein offenes Ohr, hört uns zu und sorgt dafür, dass die Welt nicht mehr ganz so trostlos und grau aussieht. Geteiltes Leid ist eben halbes Leid. Und Zuhören und miteinander große Emotionen teilen verbindet auf eine Weise wie kaum etwas. Emotionen machen uns verletzlich – und das Vertrauen, das in einer Freundschaft herrscht, die Gewissheit, alles raus lassen zu können, ist das Herzstück einer wahrhaftigen Freundschaft.
5. Wir brauchen jemanden, der uns ehrlich seine Meinung sagt
Irgendwas läuft gerade völlig falsch. Das merkst du ganz genau – und fragst eine Menge Menschen, was denn los sei. Du bekommst viele unterschiedliche Antworten und bist mit deinem Latein am Ende. Was aus diesem Blumenstrauß an ehrlichen, diplomatischen, freimütigen, einfachen, bequemen Antworten hilft dir weiter?
Jemanden ehrlich seine Meinung zu sagen – vor allem wenn sie auch einmal unbequem ist und einen wunden Punkt trifft – ist mutig und dazu gehört viel Vertrauen, Respekt und Liebe. Ein Freund sagt einem ehrlich seine Meinung und weil wir ihm vertrauen nehmen wir Kritik und ungeliebte Wahrheiten am ehesten von ihm an und können uns mit Konflikten auseinander setzen und sie lösen.
6. Jeder Freund bringt eine neue Perspektive
Wie oft fragst du einen Freund: Und, wie siehst du das? Ich tue es oft. Das liegt nicht daran, dass ich selbst keine klare Meinung habe oder nicht genau weiß, wie ich die Sache sehe. Oft eröffnet mir seine Sichtweise eine neue Perspektive – und manchmal sogar einen neuen Horizont.
Für die Meinung und die Interessen eines Freundes interessiert man sich und je offener man für neue Ideen und Gedanken ist, desto mehr entwickelt man sich weiter. Meine Freunde sind für mich die Menschen, die mich immer wieder auf neue Ideen bringen, mich dazu bringen mich selbst zu hinterfragen und persönlich und geistig zu wachsen. Das gilt gerade auch für Gespräche über heikle Themen! Mit wem sonst könnte man darüber am Besten sprechen, wenn nicht mit seinen besten Freunden? Es gibt außerdem keine besseren Themen zum richtig Kennenlernen als heikle Themen!
7. Gemeinsam dem Alltag entfliehen
Mit dem Partner oder der Familie ist man glücklich. Man lebt und teilt mit ihnen den Alltag. Aber manchmal sehnt man sich danach, auszubrechen, alte Zeiten aufleben zu lassen und mal wieder so richtig unvernünftig zu sein. Alles rauszulassen, etwas für sich zu haben und den Alltag aufzubrechen. Mit niemanden kann man das so gut, wie mit guten Freunden, die einen schon lange kennen.
Gemeinsam etwas Spannendes oder Verrücktes zu erleben, etwas zu tun was einen ganz speziell mit diesem Freund verbindet – und zwar für immer – das ist einfach die ideale Form, mal das Gewohnte hinter sich zu lassen und alles Alltagssorgen zu vergessen. Denn egal, wie glücklich man mit der Familie und dem Partner ist – Erlebnisse mit einem guten Freund bringen noch eine andere Form von Glück. Ob Fußballschauen mit der Clique von früher, ein Kurztrip nach Mailand mit der besten Freundin (und nur ihr)oder der gemeinsam erlebte Nervenkitzel beim ersten Bungeejumping…
8. Geteilte Freude ist doppelte Freude
Es gibt nichts schöneres, als die großen Momente unseres Lebens mit den Menschen zu teilen, die einem am wichtigsten sind: Familie und Freunde. Schulabschluss, Ende der Ausbildung oder des Studiums, Hochzeit, Geburt des ersten Kindes etc. – Alls das sind Meilensteine im Leben und Augenblicke besonderer Freude. Und diese wird tatsächlich noch viel größer, wenn man sie auch mit Freunden teilen kann!
Es gibt kaum etwas schöneres, als mitzuerleben, wenn sich ein Freund freut – das ist im besten Sinne ansteckend. So werden übrigens auch scheinbar unspektakuläre Momente zu großartigen Erlebnissen, die wir nie vergessen werden.
9. Erinnerungen machen das Leben schön
Freunde sind Weggefährten des Lebens. Mit ihnen erlebt und durchlebt man gute und schwere Zeiten und das schweißt fester zusammen als materielle Güter oder selbst als gemeinsame Interessen. Gemeinsame Erinnerungen verbinden ein Leben lang und werden mit der Zeit zu kostbaren Schätzen. Zusammen kann man in längst vergangene Zeiten abtauchen, nostalgisch in Erinnerungen schwelgen und über frühere Dummheiten lachen. Egal wie sehr man sich verändert, oder wie das eigene Leben sich verändert – diese Momente sind einzigartig und beständig und darum kostbar und machen das Leben schöner.
10. Gute Freunde – die Wahlfamilie im 21. Jahrhundert
In die Familie werden wir hinein geboren – wir können sie uns nicht aussuchen. Unsere Freunde aber sehr wohl! Wir brauchen Menschen, die uns mögen und zur Seite stehen um glücklich zu sein. Im 21. Jahrhundert sind echte Freunde so etwas wie eine Wahlfamilie. Wir haben den Luxus, uns mit den Menschen zu umgeben und mit ihnen Zeit zu verbringen, die unser Leben bereichern. Freunde sind heute genauso wichtig, wie die Familie.
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