Zen-Garten war gestern: Der Yogi von heute findet Erleuchtung in der Eckkneipe bei Gerstensaft und Power-Asanas, denn der Trend geht zum Bieryoga!
Wer bisher dachte, Yoga wäre im Westen nur was für Esoterik-Freaks und so etwas wie ein Sport für Unsportliche, hat keine Ahnung! Yoga viel anstrengender und sportlicher, als es auf den ersten Blick aussieht, man muss es auch nicht in wallenden Gewändern bei Räucherstäbchen und Klangschalentönen praktizieren. Vielmehr ist Yoga ein extrem vielseitiges und effektives System, Körper und Geist fit zu machen und gleichzeitig Stress abzubauen.
Um es auf die Bedürfnisse und Geschmäcker verschiedenster Menschen anzupassen, haben westliche Yogis in den letzten 10, 20 Jahren alle möglichen und (vermeintlich) unmöglichen Varianten entwickelt. Vom Power Yoga, Hot Yoga und Lachyoga über Hundeyoga, Fahrradyoga, und Guerilla-Yoga bis hin zum Rage-Yoga, bei dem statt Meditationsmusik Heavy Metal läuft und man sich die Seele aus dem Leib brüllt… 🙂
Eine witzige neue Idee ist Bieryoga: die Kombination aus Biertrinken und Yoga. Was zunächst völlig gaga klingt, macht auf den zweiten Blick doch irgendwie Sinn, schließlich haben Biergenuss und Yoga das gleiche Ziel im Sinn, nämlich mal richtig runterzukommen. Die Idee zum Bieryoga stammt ursprünglich aus den USA. In Deutschland ist die Gallionsfigur des Trends die junge Berliner Yoga-Lehrerin Jhula, die in Kneipen und auf Festivals Bieryogakurse anbietet.
Leben im Bier und Jetzt – Was ist Bieryoga?
Bieryoga sollte nicht bierernst genommen werden, das meint auch Jhula, es geht dabei ganz klar auch um den Spaßfaktor. Statt dem Sonnengruß gibt es in ihren Yogastunden z.B. den Biergruß, statt Oooooommm wird Prooooost intoniert. Und am Anfang der Yogastunde wird der Duft und Geschmack des Biers in eine Achtsamkeitsmeditation eingebaut.
Aber dennoch ist Bier-Yoga kein reiner Witz für seine Fans. Es geht dabei eben nicht nur darum, Quatsch zu machen. Denn es handelt sich dabei nicht um eine alberne Parodie auf Yoga, sondern einfach eine außergewöhnliche, spaßbringende Variante für Menschen die Bier und Yoga gleichermaßen lieben.
Die Übungen, die die Bier-Yogin Jhula mit Interessierten macht, sind richtige, teilweise anspruchsvolle Yoga-Übungen, bei denen man schon mal ins Schwitzen kommt. In Kombination mit dem Genuss von ca. 2 Flaschen Bier wird eine Yoga-Stunde so zum hippen Event, bei dem man im wahrsten Sinne des Wortes bierseelig werden kann.
Für wen ist Bieryoga was?
So wie andere verrückte Yoga-Varianten bietet Bieryoga in erster Linie eine buchstäblich erfrischende (höhö) Alternative zum traditionellen Yoga und zieht deshalb auch Menschen an, die sonst nie auf die Idee kämen, Yoga auszuprobieren. Beim Bier-Yoga ist z.B. der Männeranteil gleich deutlich höher, als bei anderen Yogaformen. Woran das wohl liegt? 🙂
Mist! Dass sich auch jedes Klischee über uns Männer bestätigen muss… Es wird vermutlich nicht lange dauern, bis jemand Fußball-Yoga erfindet, um mehr Männer für die indische Weisheitslehre zu begeistern.
Bieryoga richtet sich laut Jhulas Website aber an alle…
- …Biertrinker, die Lust auf Yoga haben
- …Yogis, die Lust auf Bier haben
- …die neugierig sind, was Bieryoga eigentlich ist und die über 16 sind
Für alle die keinen Alkohol trinken, z.B. Schwangere, gibt es natürlich auch die Möglichkeit, alkoholfreies Bier zum Yoga zu trinken. Solches wird ja auch oft wegen der darin enthaltenen Elektrolyte den Athleten nach Marathonläufen gereicht.
Der Glückliche Betrunkene und andere Übungen beim Bieryoga
Ganz im Sinn des augenzwinkernden Konzepts sind viele der Yoga-Positionen (im Fachjargon Asanas) beim Bier-Yoga auf das Thema Bier abgestimmt und angepasst. Oder so werden sie zumindest von Jhula zur allgemeinen Erheiterung vorgestellt.
Die Position, bei der man mit verschränkten Beinen dasteht, eignet sich doch super beim Stehen in der Kloschlange. Und wenn in einer überfüllten Kneipe mal zu wenig Stühle sind, nimmt man eben auf einem imaginären Stuhl Platz – ebenfalls eine Yogahaltung. Allerdings können sie nur die wenigsten lange halten, zumal die Sache mit dem Gleichgewicht mit jedem Schluck Bier etwas schwieriger wird. Aber das gehört eben auch zur besonderen Herausforderung des Bieryogas.
Bei vielen Asanas, die Trainerin Jhula in ihrem Programm hat, wird die Bierflasche auch in die Übung mit eingebunden. Das Baum-Asana ist im Bieryoga dadurch gleich ein bisschen schwerer als sonst, denn man muss dabei die Bierflasche auf dem Kopf balancieren – während man auf einem Bein steht! Blöd, wenn man dann schon zwei Flaschen intus hat, aber zum Glück ist das Trinktempo jedem selbst überlassen… 😉
In dieser kurzen Folge von So tickt Berlin! gibt es noch weitere beeindruckende Bier-Asanas und Eindrücke vom Bieryoga zu sehen:
Fazit – Was taugt Bieryoga?
Bieryoga funktioniert super als sportlich-aktive Einstimmung auf den Feierabend oder zum Weggehen und Partymachen. Darum bietet Jhula ihre Bieryoga-Kurse auch meist Freitag abends an. Außerdem ergeben sich beim Bieryoga viel mehr Gespräche zwischen den Teilnehmern, viele bleiben danach noch auf ein weiteres Bierchen zum schnacken. Das Gemeinschaftserlebnis und der Spaß stehen also im Vordergrund.
Als regelmäßig ausgeübter Sport bzw. Standardtraining eignet sich Bieryoga aber definitiv nicht! Das sollte eigentlich klar sein, denn beim Sport Alkohol zu trinken ist natürlich nicht förderlich für effektives Fitnesstraining. Schließlich schränkt er sowohl die Ausdauer, als auch die Koordinationsfähigkeit ein.
Jeder, der ernsthaft an Yoga und Meditation interessiert ist, sollte Bieryoga als witzige Abwechslung in Erwägung ziehen, sich ansonsten aber besser an Yoga-Techniken ohne Alkoholgenuss halten.
Unsere Meinung: als besonderes Event mit Kumpels und witziger Start ins Wochenende lohnt es sich definitiv, Bieryoga mal auszuprobieren! Also dann ab in den Lotussitz und: Prooooooooooooooooooooooooost!
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