Schon lange vorgenommen, endlich ausprobiert: Kajak fahren in Berlin! Die „Tour East“ von Kajak Berlin Tours führte uns über den Landwehrkanal durch Kreuzberg bis auf die Spree zu Oberbaumbrücke und Molecule Man. Lies hier, wie die Tour ist!
Jede Stadt, die viel Wasser hat, sollte man auch mal von diesem aus erkunden. Und wer es lieber sportlich und individuell mag, für den ist eine Kanutour den großen Touristenbooten vorziehen.
Deutschlands Hauptstadt mangelt es nicht an Gewässern auf denen man mit eigener Muskelkraft im Ruderboot oder Kajak fahren darf.
Wir entschieden uns bei unserem ersten Mal Kajak fahren in Berlin für eine Tour mit Guide, die mitten durch die Szeneviertel Kreuzberg, Neukölln und Friedrichshain und bis auf die Spree in den Osthafen führt.
Hinweis zur Transparenz: Der Anbieter Kajak Berlin Tours ließ uns diese Tour netterweise zu dritt umsonst testen. Dieser Bericht ist jedoch nicht bezahlt und gibt unsere unabhängige Meinung wieder.
Die Tour East von Kajak Berlin Tours
Der Start
Kurz vor 18:00 Uhr, dem Startzeitpunkt der Osttour von Kajak Berlin Tours, versammelten wir uns am Treffpunkt am Carl-Herz-Ufer unweit der Baerwaldbrücke, wo uns Kajak-Guide Kerstin gleich in Empfang nahm und einwies. Neben uns 3 Erlebnistestern von Greatime nahmen noch 5 andere Teilnehmer teil.
Kerstin demonstrierte uns erst an Land, wie das Paddeln und das Lenken im Kajak richtig geht und gab uns wichtige Sicherheitshinweise. Normalerweise ist vorgeschrieben, dass man eine Schwimmweste trägt, doch Erwachsene können auf eigene Gefahr darauf verzichten – so war es auch in unserer Gruppe.
Außer Guide Kerstin, die ein Einerkajak hatte, teilten wir anderen uns auf 2er-Kajaks auf. Ich teilte mir das Kajak mit einem sehr netten Dänen, der etwas mehr Kajak-Erfahrung und Muskelkraft hatte als ich und als Hintermann das Lenken übernahm.
Schöne Brücken, Party-Atmosphäre, Idylle und deutsche Geschichte
Wie der Name Tour East schon vermuten lässt, war unser Zielrichtung Osten und zuerst fuhren wir zu der ältesten und wahrscheinlich schönsten Brücke über den Landwehrkanal, der schmiedeeisernen Admiralsbrücke.
Außer uns, waren auch viele Berliner in Schlauchbooten auf dem Landwehrkanal unterwegs, die den Samstag Abend hier mit Chillen, Bier trinken und Musik einläuteten. Und auch vom Ufer her tönte alle paar Meter ein anderer Beat und verbreitete angenehm relaxte Partyatmosphäre.
Tourguide Kerstin vereinbarte mit uns immer wieder Treffpunkte, wo alle Kajaks sich zusammenfanden und sie uns interessante Anekdoten aus der Geschichte und Informationen über den Landwehrkanal und über den jeweiligen Ort gab, wo wir uns gerade befanden.
Heute besonders schön und historisch interessant ist das kleine dreieckige Hafenbecken, wo der Landwehrkanal einen Knick um 90 Grad macht und wo früher die Grenze verlief. Was jetzt im Frühling und Sommer ein idyllischer Ort ist, war zur Zeit der Teilung Deutschlands Schauplatz einiger dramatischer Ereignisse.
Schleusengang, Molecule Man und Oberbaumbrücke
Um vom Landwehrkanal auf die Spree zu kommen, muss man eine Schleuse passieren, da der Wasserpegel der Spree ca. 20 cm höher liegt. An der sogenannten Oberschleuse muss man also erstmal an die Seite fahren, an einem Knopf klingeln und kann dann über Funk mit dem Schleusenwärter sprechen. Dann wird man eingelassen und muss nun ca. 5 min. warten, bis sich die Schleuse hinter einem schließt und man durch einlaufendes Wasser nach oben gehoben wird.
Als wir auf die Spree fuhren, war das Erste was uns allen auffiel, der stärkere Wellengang, auch wenn zum Glück kein besonders starker Wind wehte. Dennoch war es hier um Einiges anstrengender voranzukommen.
Doch der Blick, egal in welche Richtung entschädigte uns doppelt und dreifach für die zusätzliche Anstrengung: im Westen hing die langsam tiefer sinkende Sonne wie ein Glutball über der prachtvollen Oberbaumbrücke und im Osten thronte die 30 Meter hohe Skulptur Molecule Man über dem Wasser.
Da wir gut in der Zeit lagen, konnten wir sogar zur Skulptur und unter den Beinen eines der drei löcherigen Molekülmänner hindurch paddeln. So majestätisch muss es sich wohl damals angefühlt haben, unter dem Koloss von Rhodos in den Hafen einzulaufen.
Rückfahrt im Abendrot
Nachdem wir auch noch ein Stückchen auf die Oberbaumbrücke zugepaddelt waren und ihren Anblick unter der sinkenden Sonne genossen hatten, traten wir den Rückweg an. An der Oberschleuse mussten wir leider fast eine Viertelstunde warten, laut Guide Kerstin, war es das erste Mal, das so etwas passierte. Der Schleusenwärter hatte uns wohl glatt vergessen.
Doch schließlich waren wir wieder auf dem Landwehrkanal und genossen auf der Rückfahrt das besonders romantische Licht der blauen Stunde.
Bewertung und Fazit
Die Tour hat uns ausgezeichnet gefallen. Es war genau die richtige Mischung aus sportlicher Betätigung, kleiner Stadtführung vom Wasser aus und purem Genuss der Atmosphäre eines warmen Frühlingsabends in Berlin.
Allerdings merkten wir danach doch ganz schön unsere Arme und Schultern. Wir sind alle „normal fit“ wenn man so sagen kann und die Tour war mit rund 3 Stunden genau richtig von der Länge. Ich war zudem ganz froh, einen recht trainierten Kajakfahrer als 2. Mann mit im Boot zu haben.
Besonders sportlich sein muss man für die Ost-Tour von Kajak Tours Berlin nicht sein, ein wenig in die Arme geht das Paddeln aber schon. Wir empfehlen diese Tour jedem, der gern aktiv eine Stadt erkundet und Lust hat, Berlin mal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen.
Fazit
Eine sportliche Stadtführung auf dem Wasser im Abendrot, die auch uns Wahlberlinern die Hauptstadt aus einer neuen Perspektive zeigte. Die Ost-Tour von Kajak Tours Berlin ist auch für Berliner und nicht nur für Touristen ein echter Tipp, den wir jedem empfehlen!
Die Ost-Tour von Kajak Berlin Tours – Die Fakten
- Website: www.kajakberlintours.de/de/touren/ost-tour/
- Starttreffpunkt: Hafenufer des Landwehrkanals neben dem Loon-Restaurantschiff (Adresse für’s Navi: Carl-Herz-Ufer 7, 10961 Berlin)
- Kontakt: Telefon: 0179 1242924 // E-Mail: info@kajakberlintours.de
- Mindestalter: 15 Jahre
- Dauer: ca. 3,5 Stunden
- Preis: € 29,00 pro Person // € 25,00 pro Person für Schüler, Studenten und Privatgruppen ab 10 Personen
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