Idyllisch, verwildert, Natur pur und wilde Eisenbahnromantik – der Naturpark Südgelände Schöneberg ist ein überraschendes Erlebnis. Denn diese Naturoase liegt mitten im Herzen von Berlin und unterscheidet sich enorm von den Parks der Hauptstadt! Das erwartet dich.
Sind wir hier im europäischen Urwald? Schlingpflanzen, wild wuchernde Natur, die sich sich zurück holt was der Mensch einst nahm und – wildromantisch überwucherte Gleise. Moment. Gleise? Das ist eine Gemeinsamkeit, die der Naturpark Südgelände Schöneberg mit dem Park am Gleisdreieck gemeinsam hat. Aber anders als der beliebte und gut besuchte Park am Gleisdreieck in Kreuzberg / Schöneberg ist hier kaum eine Menschenseele. Keine Liegewiesen. Keine Skaterbahn, Sportgeräte und Trampolins. Stattdessen Technik aus einer vergessenen Zeit, Kunstobjekte, wildromantische Natur und ein spannender Streifzug durch Berlins Stadtgeschichte.
Mitten im Herzen von Berlin nur 3 Minuten Fahrtzeit mit der S-Bahn vom Nahverkehrsknotenpunkt Südkreuz erwartet dich im Naturpark Südgelände Schöneberg ein echter Ausflugsgeheimtipp! Im Frühling und Sommer duftet die Luft süß nach Holunderblüten, Heckenrosen und Wildblumen. Berlin ist grün. Berlin ist wild – und schafft es urbane Entdecker immer wieder aus dem Nichts zu überraschen.
Für mich ist der Naturpark Südgelände Schöneberg die großartigste Entdeckung diesen Jahres und ich kann den Ausflug dorthin als Auszeit von der schnelllebigen, quirligen, lauten Stadt nur empfehlen. Denn dort treffen Natur, Technik, Berliner Geschichte und Kunst zusammen.
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Der Naturpark Südgelände Schöneberg – Was er zu bieten hat
Seit 20 Jahren darf die Natur auf dem Gelände zwischen den Trassen von S-Bahn Südkreuz bis Prellerweg machen, was sie möchte. Heute liegt hier der Naturpark Südgelände Schöneberg, doch einst war dort ein riesiger Güterbahnhof. Von 1880 bis 1952 fuhren hier Loks ein und aus – denn eben hier befand dich der Rangierbahnhof Tempelhof. Der Naturpark Südgelände Schöneberg erstreckt sich über 18 Hektar, durch die gut gepflegte Trampelpfade und Holzstege führen.
Highlights zum Erkunden und Verweilen
- Blick von oben: es gibt einen Aussichtsturm mit Blick durch die Baumwipfel auf die Stadt
- Der rostige Wasserturm mit seiner Stahlkugel ist das Wahrzeichen des Parks, dort gibt es auch einen Biergarten mit Snacks und kalten Getränken!
- Die historische Dampflok beim Wasserturm
- Die alte Drehscheibe zum Rangieren der Züge, die aussieht wie von einem anderen Stern
- Großzügige Sitzgelegenheit zum Picknicken mit Blick auf eine (blühende) Trockenterrasse vor der Stadtkulisse am Horizont
- Lichtdurchfluteter Pfad durch einen Birkenhain
- Wildromantisch überwucherte Gleise und Ruinen
- Kunstobjekte zum Entdecken
Ein Streifzug auf den Gleisen vergangener Berliner Zeiten
Auf den ersten Blick: Wildnis. Auf den zweiten Blick: Gleise, Ruinen, verrostete Relikte. Aufregend! Und irgendwie typisch Berlin. Seit gut 70 Jahren fährt hier kein Zug mehr. Eine imposante Dampflok gibt es im Park aber trotzdem zu bestaunen. Sie stammt aus einer Zeit, als dort, wo heute die Natur beinahe alles überwachsen und erobert hat noch geschäftig Menschen hantierten, rund um die Uhr Züge ein- und ausfuhren, die Stadt Berlin rasant wuchs.
Beim Wandern durch den Naturpark Südgelände Schöneberg führt der Weg vorbei und über verrostete von Moos und Grün überwucherte Gleise. Sie führen ins nirgendwo. Wildromantisch sieht das aus und irgendwie total schön. Weichen, Lichtmasten, Wasserkräne, verrostete Eisenbahn-Relikte, eine noch funktionierende, verlassende, große Drehscheibe, mit der man Schienenfahrzeuge horizontal drehte gibt es zu entdecken und noch vieles mehr. Zum Beispiel Ruinen, mit Graffiti besprüht, deren schwarze Fenster geheimnisvoll ins Grün eingebettet sind, als würden sie schlafen.
Am Wegesrand gibt es für Interessierte schön aufbereitete Tafeln mit alten Fotos und Informationen zur Geschichte des Rangierbahnhofs Tempelhof. Vorbereiten muss man sich also nicht auf dieses urbane Eisenbahn-Abenteuer, sondern kann einfach spontan loswandern und die Informationshäppchen mitnehmen, die einen interessieren.
Natur entdecken und erkunden
Ein praktisches dunkelgrünes Drahtgitter als Tür. Daneben ein Automat, für die Eintrittskarte – 1 Euro kostet das Betreten. Wir sind vom Ku’damm hierher geradelt, entlang an viel befahrenen Straßen, hohen Gebäuden, begleitet Lärm. Das dauert nur 10 – 15 Minuten.
Kaum treten wir durch die Tür, sind wir raus aus der Stadt. Sonnenstrahlen fallen auf den schmalen Pfad, der durch schlanke Birken führt. Wunderschön! Holunder blüht und Heckenrosen und wachsen wild, wo es ihnen beliebt.
Der Weg führt durch offene Trockenflächen und urwüchsigen Wald. Es gibt Farn- und Blütenpflanzen, Großpilze und Tiere zu entdecken – davon rund 60 gefährdete.
Der Park ist teilweise Naturschutzgebiet und damit die Wildnis sich weiter ausbreiten kann, dürfen Menschen die super angelegten Pfade und Holzstege stellenweise nicht verlassen. Dafür erwarten einen dort Tafeln mit Informationen zur Fauna und Flora.
Kunst im Naturpark Südgelände Schöneberg
“Ist die Eule echt?“, fragt ein Kind neben mir seine Eltern aufgeregt. Nein, das ist sie nicht. Die Eule dreht uns auf dem Holzsteg ihren gefiederten Rücken zu. Sie ist eines der Kunstobjekte mitten im Naturpark neben abstrakten Stahlskulpturen. Schon beim Erkunden des Naturparks bewegt sich der Besucher auf Kunstwerken der Bildhauergruppe ODIOUS. Die Berliner Künstlergruppe hat Stege, Röhren und Baumhäuser entworfen, die durch den Naturpark führen.
Ihre Kunst ist monumental und greift in Form und durch das Material Stahl die industrielle Vergangenheit dieses Ortes auf. Kunst als Verbindungsglied zwischen Technik und Natur macht diesen Ort magisch. Als hätte die Zeit sich verselbstständigt mit der wuchernden Natur und die Parktür vor der schnelllebigen, technisierten Gegenwart geschlossen.
Der Naturpark Südgelände Schöneberg – Die Fakten
- Website: www.gruen-berlin.de/natur-park-sudgelande
- Haupteingang: S-Bahnhof Priesterweg, direkt am südlichen Ausgang S2, S25 / Bus 170, X76, M76, 246
- Weitere Eingänge: Fußgängerbrücke über die S-Bahngleise vom Hans-Baluschek-Park aus / Prellerweg (zwischen den Bahnbrücken, das war mein Eingang)
- Öffnungszeiten des Tores: täglich ab 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr (November bis Februar) / bis 18.00 Uhr (März und Oktober) / bis 20.00 Uhr (April und September) / bis 21.00 Uhr (Mai bis August)
- Kontakt: Telefon: 030 – 700906760 // E-Mail: info@suedgelaende.de
- Alter: Für jeden
- Dauer: ca. 2 Stunden
- Preis: € 1,00 pro Person / Kinder unter 14 Jahren frei
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