Der Wettlauf nach El Dorado ist ein taktisches Brettspiel, bei dem 2 bis 4 Abenteuer sich durch Dschungel, Wüsten und Seen schlagen, um als Erster das sagenhafte Land zu entdecken.
Das Ziel ist für alle Spieler klar: El Dorado, das sagenhafte Goldland, dass die spanischen Konquistadoren irgendwo im Dschungel Südamerikas vermuteten. Aber wessen Expedition erreicht es zuerst und kann somit als gefeierter Entdecker in Ruhm und Ehren zurückkehren?
Vorwärts bewegt man sich beim Wettlauf nach El Dorado nicht durch Würfeln, sondern in dem man Karten ausspielt und den eigenen Satz Karten taktisch geschickt erweitert und optimiert. Spielekenner nennen dieses Prinzip Deckbuilding.
Mehr zur Spielweise und unser persönliches Fazit mit ausführlicher Bewertung des Spiels lest ihr weiter unten!
Hinweis zur Transparenz: Der Verlag Ravensburger hat uns netterweise ein Rezensionsexemplar des Spiels zukommen lassen. Diese Rezension ist jedoch unbezahlt und gibt unsere unabhängige Meinung wieder.
Wettlauf nach El Dorado im Überblick
- Spieltyp: Strategiespiel, Familienspiel
- Alter: ab 10 Jahren
- Spieler: 2 – 4 Spieler
- Dauer: ca. 60 Minuten
- Verlag: Ravensburger
- Spielautor: Reiner Knizia
- Erscheinungsjahr: 2017
- Preise: Nominiert zum Spiel des Jahres 2017
- Spielziel: Durch geschicktes Deckbuilding, Einsatz von Karten und Auswahl der Route sowie mit etwas Glück als Erster in El Dorado eintreffen und so zum Entdecker gekürt werden.
Wettlauf nach El Dorado – So wird gespielt
Für den Spielaufbau braucht man Platz: Der Spielplan wird aus 4 großen Sechsecken mit je 37 wabenförmigen Feldern zusammen gepuzzelt. Dazwischen gibt es noch Barrieren, die zu Spielanfang verdeckt sind und erst freigespielt werden müssen.
Auf einem der Sechsecke sind die Startfelder für die 2 bis 4 Spieler markiert. An der anderen Seite des Spielplans platziert man das kleinere Ziel-Plättchen, dass El Dorado markiert.
Für das erste Spiel gibt es einen empfohlenen Spielplan aus einzelnen Elementen, aber in der Anleitung sind weitere Varianten aufgelistet bzw. erfahren Spieler können ganz individuelle Rennstrecken daraus puzzeln, so dass der Weg nach El Dorado auch über viele Spiele hinweg immer anders ist.
Zusätzlich gibt es noch eine Höhlen-Variante des Spiels, bei der man auf bestimmte Felder noch Stapel von Höhlenplättchen legt.
Neben dem Spielplan wird noch nach vorgegebener Struktur der Marktplatz ausgelegt, der mit vorgegebenen Karten nach Spielanleitung bestückt wird.
Deckbuilding beim Wettlauf nach El Dorado
Am Anfang erhält jeder Spieler die gleichen 8 Karten (1 Matrose, 3 Forscher, 4 Reisende). Diese mischt jeder gut und zieht verdeckt 4 davon auf die Hand, während die anderen Karten den Nachziehstapel bilden. Jeder Spieler besitzt eine eigene Spielertafel, auf der er seine Karten anordnet.
Alle Karten repräsentieren Mitglieder der eigenen Expeditionstruppe, die ständig erweitert wird, z.B. einfache Reisende, Abenteurer, Forscher, Journalisten, zahlungskräftige Millionärinnen, gestandene Kapitäne oder echte Tausendsassas (so etwas wie Joker). Im Verlauf des Spiels kommen aber auch Karten hinzu, die für Gegenstände stehen, die beim Wettlauf nach El Dorado nützlich werden, z.B. eine Machete, ein Kompass, ein Reisetagebuch oder sogar ein Propeller-Flugzeug.
Jeder Spielzug besteht darin, eigene Karten taktisch klug auszuspielen und einzusetzen um sich:
a) auf dem Spielplan fortzubewegen, sofern dies möglich ist und / oder
b) neue Karten dazu zu erwerben, die auf dem Marktplatz ausliegen.
Im Laufe des Spiels erhält man so immer bessere Karten, die einen schneller voranbringen oder einem andere Vorteile bringen. Aber Achtung: die hinzugekauften Karten darf man nicht direkt auf die Hand nehmen, sondern muss sie zuerst auf den eigenen Ablagestapel legen. Erst wenn der eigene Nachziehstapel aufgebraucht wurde, wird der Ablagestapel gut gemischt und zum neuen Nachziehstapel.
Die meisten Karten können sowohl zur Fortbewegung auf einem bestimmten Gebiet (Dschungel, Wasser, Dorf etc.) eingesetzt werden, als auch als Währung benutzt werden, um neue Karten zu kaufen. Es gibt allerdings lilane Karten, die besondere Aktionen ermöglichen, wie z.B. zusätzliche Karten zu ziehen und / oder schlechtere Karten zu entsorgen. Auch auf manchen Spielfeldern ist Letzteres möglich.
An sich gibt es keine „negativen“ Karten, es macht aber Sinn, weniger gute Karten aus dem eigenen Karten-Arsenal zu entfernen, um häufiger die starken Karten zu ziehen.
Unsere Erfahrung beim Wettlauf nach El Dorado
Für uns war dies das erste Spiel, das nach dem Prinzip des Deckbuilding funktioniert und so mussten wir erstmal damit vertraut werden, kamen aber dank der verständlichen Anleitung sehr schnell ins Spiel. Wer bereits andere Deckbuilding-Spiele wie Dominion oder Thunderstone kennt, wird sicher mühelos ins Spiel kommen.
Beim ersten Mal spielten wir zu zweit gegeneinander, wobei jeder Spieler gleich 2 Forschungstrupps in’s Ziel bringen muss. Schnell merkten wir, dass das Spiel eine Bandbreite verschiedener Taktiken zulässt. Schnell vorauseilen oder erstmal viele starke Karten kaufen? Umwege in Kauf nehmen oder den direktesten Weg gehen?
Welche Entscheidung, die richtige ist, muss natürlich jeder selber sehen und sicher wird man mit der Spielerfahrung immer besser daran, dies abzuschätzen. Nichts desto trotz spielt auch das Glück eine Rolle, denn manchmal lassen die Karten, die man zieht nur wenige oder sogar nur eine Aktion zu.
Anfangs preschte ich (der Autor) vorwärts und es sah so aus, als hätte ich einen uneinholbaren Vorsprung. Tatsächlich brachte ich meine erste Spielfigur auch als Erster nach El Dorado. Doch dann steckte mein zweiter Expeditionstrupp im tiefen Dschungel des letzten Sechsecks fest und Anika überholte mich mit dem Propeller-Flugzeug.
Bei einem weiteren Spiel zu viert merkten wir, dass nun die Karten vom Markt ganz schön schnell aufgebraucht wurden – von jeder Sorte gibt es nur 3. So kam das Element eines Runs auf die besten Karten hinzu.
Außerdem spielten wir diesmal mit der Höhlen-Erweiterung, die den Wettlauf nach El Dorado noch spannender macht, denn ein Umweg durch die Höhle kann zum totalen Glücksgriff werden, aber auch umsonst gewesen sein, je nachdem welches Plättchen man zufällig aufdeckt.
Bewertung und Fazit
Wettlauf nach El Dorado ist ein sehr kurzweiliges und abwechslungsreiches Spiel mit vielen Variationsmöglichkeiten und einem soliden Design. Allen Test-Spielern hat der Wettlauf nach El Dorado sehr viel Spaß gemacht und es wird sicher nicht das letzte Mal sein, dass wir es gespielt haben.
Das Spiel ist zwar ein Wettlauf und als solches kompetitiv, allerdings gibt es keine Möglichkeit, den anderen Spielern direkten Schaden zuzufügen, was eine schöne Abwechslung zu vielen anderen Spielen ist, bei denen man aggressiver gegeneinander spielt. Nicht zuletzt deshalb, eignet es sich auch gut als Familienspiel. Die Gefahr von Kindertränen ist gering.
Wettlauf nach El Dorado erfindet zwar nicht das Rad der Brettspiele neu, aber kombiniert auf sehr gelungene Weise Spiel-Elemente von Klassikern wie Siedler von Catan, Africana und Dominion.
Das Ergebnis ist ein absolut empfehlenswertes Spiel, für das für die Zukunft vermutlich noch einige Erweiterungskästen zu erwarten sind.
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Fazit
Abwechslungsreicher und variantenreicher Wettstreit, wer zuerst das sagenumwobene El Dorado erreicht! Ein Deckbuilding-Spiel, bei dem viele verschiedene Taktiken zum Ziel führen können und das seinen Reiz bei mehrmaligen Spielen erst richtig entfaltet.
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