Magische Gegenstände, drehender Waldboden und zwielichtige Gestalten, im Roundforest begeben sich maximal vier Abenteurer auf eine Wettjagd. Wer hat die beste Strategie und das meiste Glück? Wer ergattert zuerst drei goldene Äpfel und erringt die Macht über den verwunschenen Wald?
Im Roundforest, einem verwunschenen Wald dreht sich der Boden nach jedem Schritt unter den Füßen. Da will jeder Schritt klug geplant sein. Im Wald warten auf die Rucksackbepackten Abenteurer viele magische Gegenstände, die es gilt, zu sammeln und zu finden, eine gierige Fee und siegverheißende oder verhängnisvolle Begegnungen mit freundlichen, fiesen und hilfsbereiten Märchenkreaturen. Wem es gelingt, möglichst viele und gute Gegenstände zu horten oder auch zu Geld zu machen, hat gute Chancen, als erster Abenteurer drei goldene Äpfel beim Waldgeist gegen einen Ring einzutauschen um zu gewinnen.
Ein bisschen erinnert Roundforest an das verrückte Labyrinth. Es werden zwar keine Spielplättchen verschoben, aber dafür gedreht und dazu gilt es noch darüber hinaus strategisch zu planen. Beim Sammeln, Geld scheffeln und Erfüllen von Aufgaben sind Strategie und Glück gefragt. Auf den ersten Blick ein strategisches Familienspiel, das allerdings beim Spielen bewiesen hat, dass es auch Erwachsenenrunden Laune macht und nicht zu simpel gestrickt ist. Im Fazit dieser Rezension findest du unsere Einschätzung für wen sich das Spiel lohnt, die Bewertung des Spiels sowie die wichtigsten Pro und Contras.
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Hinweis: Der Piatnik-Verlag, hat uns netterweise ein Rezensionsexemplar des Spiels zukommen lassen. Dieser Beitrag ist jedoch unbezahlt und gibt unsere ehrliche, unabhängige Meinung wieder.
Roundforest im Überblick
- Spieltyp: Strategiespiel, Familienspiel
- Alter: ab 8 Jahren
- Spieler: 2 – 4 Spieler
- Dauer: ca. 45-60 min.
- Verlag: Piatnik
- Spielautor: Pierrot
- Erscheinungsjahr: 2020
- Spielziel: Strategisch als erster Abenteurer drei goldene Äpfel sammeln und den grünen Smaragdring ergattern, um so die Macht über den verwunschenen Roundforest zu gewinnen.
Das Strategiespiel Roundforest
Eins vorweg: Ein bisschen Geduld sollte man vor dem ersten Spielen mitbringen. Die Anleitung ist zwar kurz gehalten und gut verständlich, allerdings gibt es doch einige Regeln, die es gilt zu verinnerlichen und man muss erstmal alles Spielzubehör aus den Stanzbögen auspöppeln, sortieren und aufbauen. Nach dem ersten Spielen sind genug Säckchen mitgeliefert um hier ordentlich Zeit einzusparen.
Spielmaterial und Spielvorbereitung
In der Spielebox befindet sich eine ganze Menge Zubehör. Angefangen von den achteckigen Waldteilen, über die Spielfiguren bis zu farbigen Chips, Münzen, bedruckten Plättchen, Beuteln und schön gestalteten Spielkarten. Insgesamt ist das Spielmaterial stabil, wertig und vom Artwork schön gestaltet.
Wer mit Kindern spielt, die keine lange Geduldsspanne haben, sollte sich die Regeln zuvor einmal durchlesen und am besten das Spiel grob vor sortieren. So geht schon die erste Spielrunde schnell los, denn für die Vorbereitung müssen Waldteile nach Abbildung in der Anleitung aufgebaut werden und das Spielmaterial wie vorgegeben aufzubauen. Das dauert beim ersten Mal!
Spielablauf
Jeder Spieler bekommt einen Rucksack, in dem maximal drei Gegenstände Platz haben. Nun zieht man reihum über die Waldteile in eine beliebige Richtung die möglich ist, d.h. auf dem jeweiligen Waldteil als möglich angegeben ist und dreht am Ende seines Zuges sein Waldteil in angegebener Pfeilrichtung um 90°. Wenn man nicht weiter ziehen kann oder möchte, kann man auch pausieren.
Zu Beginn liegt auf jedem Waldfeld außer den Brunnen ein zufällig aus dem Beutel gezogener blauer, roter oder gelber Chip. Man plant seine Züge nun so, dass man möglichst schnell und effizient an drei goldene Äpfel gelangt und den Waldgeist trifft, um diese in den Smaragdring umzutauschen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese zu erhalten:
- Gegen eine Silbermünze auf einem Brunnenfeld
- Für eine exzellent erfüllte Aufgabe von einem freundlichen oder einem feindseligen Charakter
- Von dem helfenden Charakter “Händler”
- Für den Umtausch der Gegenstände Schatzkiste und Schlüssel
Spielzüge
Betritt man ein Waldteil kann oder muss man eine Aktion ausführen. Liegt auf dem Waldteil ein blauer Chip, kann man aus einem Beutel einen zufälligen Gegenstand ziehen und diesen behalten und in den Rucksack legen, bei der Fee umtauschen oder auf dem Waldteil ablegen. Liegt ein gelber Chip auf dem Waldteil, so zieht man einen Gegenstand und legt ihn auf einen anderes gelbes Waldteil. Am aufregendsten sind die roten Chips, denn wenn man ein solches Feld betritt, darf man eine Charakterkarte ziehen und trifft entweder einen freundlichen, einen feindseligen oder einen helfenden Charakter.
Freundliche und feindselige Charaktere stellen Aufgaben, die erfüllt werden müssen, bevor man das Spiel gewinnen kann. Ist die Schuld nicht beglichen, kann man den Waldgeist nicht aufsuchen! Erfüllt man sie exzellent z.B. indem man zwei gewünschte Gegenstände in seinem Rucksack verstaut hat, kann man den Charakter auf dem Spielfeld, auf dem sein Plättchen liegt, aufsuchen und erhält noch dazu einen goldenen Apfel. Hierbei gilt, dass derjenige, der den Charakter gezogen hat, auch die Schuld begleichen muss, aber jeder andere Spieler diese auch begleichen kann und die Möglichkeit einen goldenen Apfel von diesem Charakter zu erbeuten somit jedem offen steht.
Auf den magischen Brunnenfeldern kann man Gegenstände gegen Münzen und Münzen gegen goldene Äpfel eintauschen.
Liegt auf einem Waldfeld ein Gegenstand (oder ein Charakter), so darf man dieses nur betreten, wenn man den Gegenstand nimmt (oder die Aufgabe des Charakters erfüllt). Ist der Rucksack voll mit Gegenständen, kann man keinen weiteren aufsammeln, sondern muss diese im Brunnen umtauschen. Mit schweren Gegenständen kann man eine Blockade setzen, die angrenzenden vier Waldteile dürfen solange er daliegt nicht gedreht werden und so die Mitspieler ordentlich ausbremsen.
Spielsieg
Wer drei goldene Äpfel in seinem Rucksack verstaut hat und bei keinem Charakter mehr in der Schuld steht, begibt sich nun zu dem Waldgeistplättchen und tauscht auf diesem den Smaragdring ein und hat die Runde gewonnen.
Bewertung und Fazit
Fantasievoll, schön gestaltet und gut durchdacht, Roundforest ist kein simples Familienspiel, bei dem der Spielspaß schnell nachlässt. Ohne Strategie schaut der Abenteurer mit großen Augen den begehrten goldenen Äpfeln hinterher, die findigere Mitspieler erbeuten. Zufall und Glück sind aber auch wichtige Zutaten, um zu gewinnen. Dadurch wird aus dem Spiel ein rundes Abenteuer mit kurzen Spielzügen, das gegen Ende etwas Geduld erfordert, wenn nur noch wenige Wege begehbar sind und die Taktik die Mitspieler auszubremsen wichtiger wird.
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Pro und Contra
Roundforest ist in erster Linie ein Strategiespiel mit einer Glückskomponente durch das zufällige Ziehen der Charaktere, Chips und Gegenstände. Und das funktioniert super, allein durch Glück kann man auch nicht gewinnen. Es dauert allerdings eine Weile, bis man ein Gespür dafür entwickelt, wann man sich darauf konzentrieren sollte, Charaktere aufzusuchen oder lieber gezielt viele Gegenstände sammelt und umtauscht. Die Regeln sind detailreich, aber klar und einfach und nach einigen Runden hat man sie verinnerlicht. Zu Beginn muss man aber schon des Öfteren noch einmal nachlesen und daran denken die Spielfelder zu drehen. Das ist für mich jedoch kein großer Nachteil, denn man kann durchaus für die ersten Runden z.B. auf die Blockaden mit schweren Gegenständen verzichten. Sobald man die Grundregeln drauf hat, kann man die Blockaden dazu nehmen, um es spannender zu machen.
Roundforest ist kein schnelles Spiel für zwischendurch, sondern ein schönes Abenteuer, das mehr zu bieten hat und auch in einer Erwachsenenrunde Spaß bereitet. Man muss auf jeden Fall mit Konzentration bei der Sache sein, um daran denken die Plättchen oder Chips zu legen, am Ende des Zuges das Waldteil zu drehen etc. Für ein Familienspiel sind die Regeln hier schon sehr dicht.
Durch die Mischung aus Strategie, Glück und Vorausdenken eignet sich Roundforest gut als Einstiegsspiel für Kinder in das Strategiespiel-Universum. Das Spielmaterial ist wertig und regt mit seinem Artwork die Fantasie an. Im Vergleich mit dem Verrückten Labyrinth ist Roundforest kurzweiliger, es werden nicht nur Plättchen verschoben sondern die Aufgaben, verschiedenen Möglichkeiten und das Drehen bringen Abwechslung und erfordern mehr Planung.
Eine Spielrunde dauert rund 60 Minuten und kann sich auch etwas ziehen, wenn gegen Ende der Partie kaum mehr Wege offen stehen und die sich drehenden Waldteile einen gerne mal ausbremsen. Interaktion gibt es bis auf das Wegschnappen begehrter Gegenstände nicht zwischen den Abenteurern. Man kann außerdem für einen anderen Mitspieler eine Schuld begleichen (freilich nicht nur uneigennützig, sondern so zum Bespiel selbst einen goldenen Apfel ergattern).
Für wen lohnt sich das Strategiespiel Roundforest?
Ein schönes Familienspiel für kleine und große Strategen mit einer Vorliebe für Märchen und Fantasy. Jeder Spieler ist nur kurz am Zug und so geht es schnell reihum und stellt die Geduld von Kindern nicht zu lange auf die Probe. Wer allerdings auf der Suche nach einem schnellen Familienspiel mit simplen Regeln ist, mit denen man sofort losspielen kann , ist mit einem einfacheren Familienspiel besser beraten.
Fazit
Roundforest ist ein schön gestaltetes Familienspiel mit Fokus auf Strategie und einer Glückskomponente, das mehr zu bieten hat als schnellen Spielspaß. Detailreiche Regeln sorgen dafür, dass das Spiel seinen Reiz nicht verliert aber erfordern auch für ein Familienspiel ein gehobenes Maß an Konzentration.
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